Physische Belastung und Schwere der Arbeit

Regelmäßiges Heben und Tragen von schweren Lasten oder einseitige Belastung des Körpers können Gelenke und Wirbelsäule dauerhaft schädigen.

Hinkelsteine schleppen

Jegliche Arbeit ist letztlich physisch. Ja, sogar an einer Universität!

Die Frage ist nur: Ab wann wird die physische Tätigkeit zu einer (ernstzunehmenden) Belastung. Es gibt zwar Kriterien zur Einschätzung der Belastung, wie beispielsweise schwere körperliche Arbeit oder einseitige Belastungen. Schwere Kartons anheben und über längere Strecken tragen oder schwere Kisten in einer Hand tragen sind Beispiele, die jeder kennt. So richtig messbar ist die Belastung aber nicht.

Die Arbeit sollte möglichst nicht zu schwer sein und gleichmäßig auf den Körper verteilt. Müssen Sie ständig wegen Platzmangel oder der besseren Erreichbarkeit Ihres Arbeitsmittels gebückt arbeiten (Sie verkabeln z.B. den ganzen Tag Computer unter dem Schreibtisch) oder über Kopf (Sie wehcseln hauptsächlich Beleuchtungsmittel an der Decke), spricht man von sogenannten Zwangshaltungen, die auf Dauer zu bleibenden Schäden der Wirbelsäule führen können.

Leitmerkmalmethode

Um solche Belastungen besser einschätzen und gewisse Grenzen einzuhalten, hat sich die sogenannte Leitmerkmalmethode bewährt. Sie beruht auf einer Art Checkliste und Punktesystem, dessen Ergebnis am Ende eine Einschätzung darüber erlaubt, ob die Arbeit insgesamt ein Risiko für Ihre Gesundheit darstellt.

Einseitige Belastung und Monotonie

Kennen Sie die abwertende Redewendung stempeln gehen?

Hintergrund aus Sicht der Arbeitssicherheit ist die sehr einseitige Belastung und auch die Monotonie der ständigen Wiederholung eines einzigen Arbeitsschrittes (siehe auch psychische Belastung). Dies wird von uns allen als absolut unzumutbar und deshalb als eine Art Bestrafung empfunden, und zwar zu Recht!

Auch im Chaplin-Klassiker "Moderne Zeiten" wird dies thematisiert, indem der Protagonist mit seinen beiden Schraubenschlüsseln den ganzen Tag nur eine bestimmte Bewegung ausführt und irgendwann nur noch Schrauben sieht, die es festzudrehen gilt.

Stempeln gehen ist also ein Synonym für einseitige, monotone Arbeit, die langfristig zu einer Erkrankung führt.

Hinweis

Die folgenden Links führen Sie auf die Seiten der BAuA, der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Sie finden dort sehr detaillierte Informationen zu den verschiedenen Gefährdungsfaktoren, Rechtsvorschriften und Regeln sowie wichtige Arbeitsschutzmaßnahmen.