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Grundlagen der Gefährdungsbeurteilung

Was sind Gefährdungsfaktoren?

Sogenannte Gefährdungsfaktoren sind potentielle Gefahren, die von Objekten und ggf. auch Personen oder Tieren (den Gefahrenquellen) aufgrund ihrer Eigenschaften ausgehen können.

Anders ausgedrückt: Es sind die Eigenschaften der Gefahrenquelle. Eine Gefahrenquelle muss nicht zwangsläufig zu einer Gefährdung führen. Erst ihre Eigenschaften machen sie dazu. Ein Auto, das nicht fährt, stellt zunächst keine Gefahr dar. Erst das fahrende Auto. Der zugehörige Gefährdungsfaktor wäre demnach Gefährdung durch (hoffentlich) kontrolliert bewegte Teile.
Oder allgemein: Mechanische Gefährdungen.

Gefährdungsfaktoren sind latent vorhanden, in der Regel vorhersehbar und sie treten meist nicht alleine auf. Ob die Faktoren wirksam werden, also zu einem Unfall oder einer Erkrankung führen können, hängt davon ab, ob und in welchem Umfang der Gefährdungsfaktor mit Ihnen als Mitarbeiter*in räumlich und zeitlich zusammentrifft.

Das klingt kompliziert? Ist es aber nicht! In der folgenden (unvollständigen Liste) haben wir Ihnen die wichtigsten Gruppen von Gefährdungsfaktoren zusammengestellt. Welche sind an Ihrem Arbeitsplatz vorhanden?

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Mechanische Faktoren ->

Dies sind alle Faktoren, die von gefährlichen Oberflächen ausgehen, von bewegten Teilen, Fahrzeugen oder generell von bewegten Arbeitsmitteln. Dazu gehören außerdem Sturz und Absturz, Ausrutschen, Umknicken, usw.


Elektrische Gefährdungen ->

Die sind Gefährdungen durch elektrische Schläge, Lichtbögen sowie elektrostatische Aufladungen. Solche Gefährdungen lauern an nahezu jedem Arbeitsplatz. An der Uni Konstanz werden alle elektrischen Betriebsmittel sowie alle Kabel regelmäßig geprüft. Achten Sie dennoch auf defekte Kabel, Schalter, etc.


Gefahrstoffe ->

Ein immer wiederkehrendes Thema an der Uni Konstanz. Weniger in Büros, aber meistens in Laboren und Werkstätten. Achten Sie immer auf die Gefahrstoffkennzeichungen in Form der GHS Piktogramme. Auf Gefahrstoffbehältern bzw. Ettiketten sind neben den Piktogrammen immer auch Hinweise über die Art der Gefährdungen sowie Sicherheitshinweise angegeben. Informieren Sie sich.


Biologische Arbeitsstoffe ->

Biologische Gefahrstoffe lauern nicht nur in den Laboren der Biologie. Keime befinden sich überall. Die beste Vorsorge vor Infektionen ist Hygiene, also regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände. Details finden Sie auf der Seite über Grippeschutz.

Weitere wichtige Informationen finden Sie auf den Seiten Biologische Sicherheit und Gentechnik.


Gefährdungen durch Brand und Explosionen ->

Gefährdungen durch brennbare Feststoffe, Flüssigkeiten und Gase. Je nach Eigenschaft können brennbare Flüssigkeiten durch Verdampfen über der Oberfläche eine brennbare oder sogar explosive Atmosphäre bilden. Ein Zündfunke genügt...


Thermische Gefährdungen ->

Die sind insbesondere sehr kalte oder sehr heiße Oberflächen, mit denen Sie in Kontakt kommen können. Schweißarbeiten spielen beispielsweise in den wissenschaftlichen Werkstätten eine bedeutende Rolle. Häufig kann das Risiko durch geeignete PSA reduziert werden.


Spezielle physikalische Einwirkungen ->

Ist es an Ihrem Arbeitsplatz sehr laut? Arbeiten Sie mit Ultraschall? Sind Sie Vibrationen ausgesetzt oder ionisierender Strahlung? Arbeiten Sie mit oder an Lasereinrichtungen? Gibt es in Ihrer Umgebung elektromagnetische Felder oder arbeiten Sie unter Über- oder Unterdruck?


Gefährdungen durch Arbeitsumgebungsbedingungen ->

Ist Ihr Büro zu klein, zu dunkel? Ist das Labor vor lauter Geräten unbegehbar? Arbeiten Sie am oder sogar unter Wasser? Ist es zu kalt oder zu warm im Büro oder am Arbeitsplatz? Bekommen Sie zu wenig Atemluft oder sind Sie in Ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt? All dies sind Gefährdungsfaktoren, die durch die Gestaltung Ihres Arbeistplatzes auf Sie wirken können.


Physische Belastungen ->

Leisten Sie schwere körperliche oder vielleicht einseitig belastende Arbeit? Arbeiten Sie im Stehen oder am Ende kopfüber? Wenn Sie den ganzen Tag ausschließlich am Bildschirm arbeiten, kann dies eine Gefährdung darstellen.


Psychische Belastungen ->

Ihre Arbeit ist zwar nicht körperlich anstrengend, aber monoton. Keine Abwechslung, Über- oder Unterforderung gestalten Ihren Arbeitsalltag. Stehen Sie unter hohem Zeitdruck oder ist Ihnen langweilig? Müssen Sie viele Überstunden leisten, um Ihre Aufgaben zu erledigen und werden Sie vielleicht von Ihrem Vorgesetzten oder Kollegen unter Druck gesetzt? Werden Sie gemobbt?


Gefährdungen durch Menschen, Tiere oder Pflanzen ->

Dass Tiere aggressiv und Pflanzen giftig sein können ist kein Geheimnis. Das können Menschen aber auch recht gut. Hier spielt jedoch eher die physische Gewalt eine Rolle zusätzlich zur psychischen Belastung. Wurden Sie schon einmal bedroht oder sogar angegriffen?