Nachwuchsförderung unter Nachbarn
Die Konstanzer Latinistik hat im Januar 2024 die 43. Metageitnia mit rund 100 TeilnehmerInnen veranstaltet. Der Name dieser klassisch-philologischen Tagung geht auf ein altgriechisches Fest zurück, das alljährlich zu Ehren des Apollon in Athen stattfand und der Kontaktpflege unter Nachbarn (altgr. geitones) gewidmet war.
Nachdem sich in den ersten Jahren nach der Gründung dieses interregionalen Tagungsverbundes der Kreis der beteiligten Universitäten stetig erweitert hat, umfasst er seit etwa 20 Jahren 13 geitones aus Deutschland (Freiburg, Konstanz, Tübingen), Frankreich (Besançon, Mulhouse, Strasbourg), Österreich (Innsbruck) und der Schweiz (Basel, Fribourg, Genf, Lausanne, Neuchâtel, Zürich). Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Französisch.
Konzeptionell zeichnen sich die Metageitnia dadurch aus, dass sich die Vortragenden aus sämtlichen akademischen Statusgruppen rekrutieren, dabei aber ein hoher Anteil von DoktorandInnen erwünscht ist. So wurden 2024 von 35 Vorträgen 18 von Promovierenden gehalten. Die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung in den Altertumswissenschaften erlaubte erstmals auch die Etablierung einer eigenen Sektion „Digitales“.
Die Metageitnia sind daher insbesondere für WissenschaftlerInnen in den frühen Karrierephasen interessant. Hier können Promovierende bereits in einem frühen Stadium ihrer Dissertationsarbeit erste Tagungs- und Vortragserfahrungen sammeln, ihre Promotionsvorhaben und darüber hinausgehende Themen mit einer internationalen Fachöffentlichkeit diskutieren, Kontakte mit anderen DoktorandInnen, Postdocs und ProfessorInnen knüpfen und somit – insbesondere bei regelmäßiger Teilnahme – internationale Netzwerke aufbauen.
Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in der Transformation der universitären Karrierewege, durch die auch eine frühere Weichenstellung in der Wissenschaftskarriere angestrebt wird, werden kommunikative Plattformen wie die Metageitnia für den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter an Attraktivität und Bedeutung gewinnen.