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Inspirationsbox Online-Lehre

Lehrende teilen ihr Know-How

Studentin schreibt in einem Arbeitsbereich der Bibliothek
Studentin schreibt in einem Arbeitsbereich der Bibliothek

Start ins Semester

Wie hole ich meine Studierenden ins Boot? Wie lernen wir uns als Gruppe kennen? Wie stelle ich meine Studierenden auf neue Arbeitsweisen ein?


Mein Start ins Semester - So habe ich die erste Sitzung gestaltet:

Grundsätzlich gab es keine Sitzungen, sondern eine asynchrone Veranstaltung, also vertonte Präsentationen mit begleitendem Material. Zusätzlich habe ich synchrone Phasen angeboten, bei denen aber nicht recht klar war, wozu sie dann noch dienen sollten, insbesondere auch deswegen, weil die Studierenden nicht kommunikativ waren.

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Lichtspiel im Foyer
Lichtspiel im Foyer

Herausforderungen und Highlights

Es wurde viel Neues ausprobiert - manches hat nicht funktioniert, anderes besonders gut und wieder anderes kann noch optimiert werden.


Meine größte Herausforderung dieses Semester war…

schwarzer Bildschirm

Dass die Studierenden nicht nur ihr Mikrofon ausschalten, sondern auch ihr Video, und ich deshalb keinen Personen gegenübersitze, sondern schwarzen Quadraten, in denen allenfalls ein Name wie "Lieschen Müller" steht, aber z.T. auch nur "123" oder "a". Der dadurch erzeugte Eindruck der Abwesenheit von Zuhörer*inn*n macht die Online-Lehre für mich sehr viel anstrengender als z.B. Präsenz-Frontalunterricht und führt auch dazu, dass die mündliche Teilnahme seitens der Studierenden praktisch gleich Null ist. Ich habe den Eindruck, dass wenn alle anderen auch anonym sind, kein Studierender sich traut, noch einen Beitrag von sich zu geben.

(Kay Diederichs, Biologie)

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Die Studierenden unter Bedingungen der Pandemie mit einer gewaltigen Stoffmenge vertraut zu machen und trotz der online-Lehre ein Gefühl von gemeinsamem Arbeiten entstehen zu lassen.

(Prof. Dr. Albrecht Koschorke, Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften)

Ich habe sie gelöst…

Ich habe mir dieses Problem erst im Verlauf des Sommersemesters bewusst gemacht (anfangs war es auch nicht so ausgeprägt; einige wenige Studierende hatten in den ersten Stunden ihr Video an) und es NICHT gelöst!

(Kay Diederichs, Biologie)

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Die Vorlesung setzte sich aus drei Elementen zusammen: 1) einem ausformulierten Skript, das ca. eine Woche vor dem jeweiligen Termin auf ILIAS zugänglich war; 2) mit Audio-Kommentaren unterlegte Folien, die noch einmal zur Herausstellung der wichtigsten Punkte dienen sollten; und 3) einer etwa einstündigen Diskussion auf Webex zum wöchentlichen Termin, eingeleitet durch eine nochmals verknappte Revue des behandelten Stoffes durch den Dozenten.

(Prof. Dr. Albrecht Koschorke, Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften)

Besonders gut hat dieses Semester funktioniert, …

Dass man die Studierenden im Wechsel zwischen verschiedenen Medien (Präsentation, Lektüre, Wiederholungsfragen, Fallösungen) zum selbständigen Lernen bringen konnte.

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Dieses gestaffelte Verfahren hat eine Intensität erzeugt, wie sie bei einer klassischen Vorlesung eher nicht möglich gewesen wäre. Begleitet wurde das Ganze durch die Verpflichtung der Studierenden, die Vorlesung im Lauf des Semesters durch jeweils fünf 2-3seitige Papers zu begleiten, ergänzen, kommentieren oder kritisieren.

(Prof. Dr. Albrecht Koschorke, Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften)

Weil...

die Studierenden sich gefreut haben, eine klare Struktur zu haben und durch die kleinteiligen Vorgaben wohl auch das Gefühl hatten, sie hätten etwas erledigt.

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Das würde ich nächstes Mal anders machen:

Ich habe mir vorgenommen, am Beginn jeder Vorlesung eines Semesters mit den Teilnehmern über mein Problem mit der Anonymität durch Abschaltung von Video zu sprechen und sie zu bitten, ihren vollen Namen einzutragen und ihr Video anzuschalten.

(Kay Diederichs, Biologie)

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Insgesamt scheinen die Anforderungen etwas zu hoch gewesen zu sein, jedenfalls wurde darüber geklagt. Im ersten Corona-Semester haben sich offenbar auch die anderen Lehrpersonen aufwendige Partizipationsformen einfallen lassen, so dass die Arbeitslast für die Studierenden sehr hoch war.

(Prof. Dr. Albrecht Koschorke, Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften)

Methoden

alles online... Aktivierung der Studierenden, Wissensvermittlung, Diskussionen, Gruppenarbeiten, Referate, Übungsblätter...


Meine Lieblingsmethode zur Aktivierung/aktiven Einbindung der Studierenden war

Die kleinteiligen Lernsequenzen haben wohl Anklang gefunden. in der großen Veranstaltung hat sich hingegen praktisch niemand gemeldet. Natürlich kann man Kleingruppen einsetzen. Dafür bräuchte es aber viel mehr Personal.

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

So habe ich die reine Wissensvermittlung gestaltet:

Lernsequenzen: Präsentationen / Lektüre / Wiederholungsfragen usw.

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

So habe ich intensiven Austausch (z.B. Diskussionen) gestaltet:

Gab es nicht. Immerhin hat das Forum ganz gut funktioniert.

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Gruppenarbeiten habe ich folgendermaßen organisiert und begleitet:

Habe ich nicht. Das ginge bei 300 Teilnehmern nur mit viel zusätzlichem Personal.

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Dafür habe ich folgende Tools/Plattformen verwendet:

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Aufgaben/Übungsblätter habe ich so organisiert:

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

So habe ich mit den Studierenden kommuniziert:

Es gab ein Forum (anonym) auf ILIAS, das benutzt wurde. Versuche, bei den Zoom-Veranstaltungen zu kommunizieren, haben nicht gefruchtet.

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

ILIAS habe ich genutzt für:

(Prof. Dr. Hans Christian Röhl, Rechtswissenschaften)

Hochladen von Skripten, Folien mit Audio-Kommentaren und der besten von den Studierenden verfassten Papers.

(Prof. Dr. Albrecht Koschorke, Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften)

Innenhof und Ausblick auf die Mainau
Innenhof und Ausblick auf die Mainau

Peer-to-Peer Tipps


Das möchte ich meinen Kolleg*innen noch mitgeben:

Ich fände es gut, wenn alle Kolleg*innen, denen es hinsichtlich der Anonymität so geht wie mir, die Studierenden am Beginn der Online-Vorlesung auffordern würden, das Video anzuschalten. Mir erscheint plausibel, dass davon auch die Studierenden profitieren, weil sie sich so besser gegenseitig wahrnehmen können, was ja momentan ansonsten fast vollkommen wegfällt. Und wenn Sie mir zustimmen, schicken Sie mir bitte eine email, damit ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht! Schade auch, dass das Thema "Anonymität in der Online-Lehre" bisher nirgends (auch nicht in dieser Umfrage) thematisiert wird. Falls ich da was verpasst habe, bin ich für Hinweise dankbar.

(Kay Diederichs, Biologie)