Margarete von Wrangell-Fellowship für Konstanzer Philosophin

Presseinformation Nr. 31 vom 13. März 2013

Dr. Amber Griffioen erforscht kulturübergreifend religiöse Erfahrungen

Die Konstanzer Wissenschaftlerin Dr. Amber Griffioen wurde in das baden-württembergische Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm für Frauen aufgenommen. Das Programm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg unterstützt herausragende Wissenschaftlerinnen auf ihrem akademischen Karriereweg zur Professur mit einer bis zu fünfjährigen Habilitationsstelle, die gemeinsam vom MWK und der beteiligten Hochschule getragen wird. Die fünfjährige Förderung von Amber Griffioen startet am 1. März 2013 und wird im Rahmen dieses Kooperationsmodells für drei Jahre vom MWK und zwei Jahre von der Universität Konstanz finanziert.

Religiöse Erfahrungen als Forschungsgegenstand erwecken in Wissenschaft und Gesellschaft eine außergewöhnliche Faszination. Aus wissenschaftlicher Sicht treffen hier vielfältige Disziplinen zusammen: Von Theologie über Psychologie, Geschichte, Kognitionswissenschaft und Emotionsforschung bis hin zu Kulturwissenschaften, Anthropologie und schließlich Philosophie. Die Philosophin Dr. Amber Griffioen möchte diese Phänomene in ihrer Habilitation analysieren. Dabei geht sie kultur- und religionsübergreifend vor und richtet ihr Augenmerk auf den emotionalen Charakter solcher Erfahrungen. Ihr besonderer Ansatz bezieht sich aber nicht nur auf die Philosophie, sondern auch auf Erkenntnisse der verschiedenen empirischen Wissenschaften, um religiöse Erfahrungen umfassender zu verstehen.

Ihre Promotion zum Thema „Natur und Moralität der Selbsttäuschung“ schloss die ehemalige Fulbright- und DAAD-Stipendiatin im September 2010 an der University of Iowa (USA) ab. Sie arbeitete an der University of Iowa (USA) und war Stipendiatin bei dem Theologen Prof. Dr. Dietrich Korsch im Fachbereich Evangelische Theologie an der Universität Marburg. Seitdem forscht Amber Griffioen im Bereich der praktischen Philosophie und Religionsphilosophie gemeinsam mit Prof. Dr. Dina Emundts an der Universität Konstanz. Nun möchte sie als Wrangell-Fellow ihre Habilitation an der Universität Konstanz abschließen.

Das Margarete-von-Wrangell Habilitationsprogramm für Frauen wurde im Jahr 1997 vom Land Baden-Württemberg ins Leben gerufen. In der aktuellen Ausschreibungsrunde wurde das Stipendium an zehn Wissenschaftlerinnen vergeben. Ziel des Programmes ist, die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Wissenschaft zu gewährleisten und den Anteil von Frauen bei den Professuren zu erhöhen. Der Name des Programms geht auf Margarete von Wrangell (1876-1932) zurück, eine in Moskau geborene und später nach Deutschland emigrierte Chemikerin, die an der Universität Hohenheim ab 1923 eine Professur für Pflanzenernährungslehre innehatte. Als erste ordentliche Professorin Deutschlands hat sie den Weg für die Emanzipation der Frauen in der akademischen Lehre geebnet.

Weitere Informationen zum Margarete-von-Wrangell Habilitationsprogramm unter:
www.margarete-von-wrangell.de

Weitere Informationen zu Dr. Amber Griffioen unter:
sites.google.com/site/ambergriffs