Auf dem Weg zum offenen wissenschaftlichen Informationsraum

Presseinformation Nr. 160 vom 22. Dezember 2011

Bibliothek der Universität Konstanz ist deutsche Kontaktstelle für europäisches OpenAIREplus-Projekt

Anfang Dezember fiel in Pisa der Startschuss für OpenAIREplus, die zweite Generation einer Open Access-Infrastruktur für Wissenschaftler in Europa. Das auf 30 Monate angelegte Projekt, das über das 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission (RP 7) finanziert wird, nimmt als Schwesterprojekt zu OpenAIRE seine Arbeit auf. OpenAIREplus erweitert das Ziel der Open Access-Verfügbarkeit von Forschungspublikationen, indem es wechselseitige Verknüpfungen von Publikationen zu dazugehörigen Forschungsdaten und Förderformen im europäischen Forschungsraum schaffen wird. Open Access bedeutet damit den freien Zugang sowohl zu wissenschaftlichen Publikationen als auch zu Forschungsdaten im Internet. Das groß angelegte Projekt vereint 41 europäische Partner, darunter drei fachübergreifende Forschungsverbünde. In Deutschland ist die Bibliothek der Universität Konstanz die nationale Kontaktstelle. Als weitere deutsche Projektpartner sind die Georg-August-Universität Göttingen und die Universität Bielefeld im Rahmen der wissenschaftlichen und technischen Koordination maßgeblich am Projekt beteiligt.

Das Projekt knüpft an die erfolgreiche Arbeit von OpenAIRE an, das sich in kurzer Zeit von der Umsetzung des Open Access-Pilotprojekts der EU zu einem produktiven Dienstleistungsangebot für die Forschung gewandelt hat, das es Wissenschaftlern ermöglicht, ihre vom RP 7 und vom European Research Council (ERC) finanzierten wissenschaftlichen Publikationen in Open Access-Repositorien abzulegen. Neu an OpenAIREplus ist, dass fachspezifische Forschungsdaten eingebunden werden. „Die kollaborative Gestaltung von OpenAIREplus wird die Wissenschaftlerin und den Wissenschaftler nahtlos zu Open Access zugänglichen Forschungsdaten führen. Das erfahrene Konsortium wird den Weg zur Unterstützung europäischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungsprozess ebnen und somit auch den Weg zu einer multidisziplinären Wissenschaft", sind sich Petra Hätscher, Direktorin der Bibliothek der Universität Konstanz, und Prof. Dr. Norbert Lossau, wissenschaftlicher Koordinator von OpenAIREplus und Direktor der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, einig.

Das vorrangige Ziel von OpenAIREplus ist somit die Schaffung einer robusten, kollaborativen Dienstleistung für die Vernetzung von wissenschaftlichen Publikationen, die durch Peer Review-Verfahren begutachtet wurden, und den damit verbundenen Daten. Das Projekt wird eine webbasierte Infrastruktur schaffen, die Informationen von Open Access zugänglichen Forschungsdatensätzen sammelt, anreichert und bereitstellt sowie das Management und die Vernetzung der wissenschaftlichen Daten unterstützt.

Der Zugang und die Bereitstellung der verknüpften Veröffentlichungen über das OpenAIRE-Portal wird von einem Informationsdienst unterstützt werden. Darüber hinaus gibt es nationale Kontaktstellen in jedem der beteiligten 31 europäischen Länder, die an der Unterstützung der Wissenschaft in Europa arbeiten. Das Projekt wird auch aktiv seine internationalen Verbindungen nutzen, um einen Beitrag zu gemeinsamen Standards, der Klärung offener Fragen bei Daten und der Interoperabilität auf einer internationalen Ebene zu leisten.