Zwei neue Rektoratsmitglieder
Presseinformation Nr. 135 vom 28. September 2012
Rektor dankt den beiden ausscheidenden Prorektoren
Der Universitätsrat Konstanz hat in seiner Sitzung am heutigen Freitag, 28. September 2012, die Wahl zweier neuer Prorektoren einstimmig bestätigt. Prof. Dr. Silvia Mergenthal und Prof. Dr. Matthias Armgardt treten damit zum Wintersemester 2012/2013 ihre Ämter als Prorektorin für Internationales und Gleichstellung beziehungsweise als Prorektor für Lehre an. Die Literaturwissenschaftlerin und der Rechtswissenschaftler waren am 18. Juli 2012 vom Senat der Universität Konstanz für eine Amtszeit von drei Jahren gewählt worden. Sie lösen die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Katharina Holzinger und den Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Carsten Eulitz ab. Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs ist der Chemiker Prof. Dr. Andreas Marx, dessen Amt in einem Jahr zur Wahl steht.
Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Rüdiger zum personellen Wechsel im Rektorat der Universität Konstanz: „Ich danke Katharina Holzinger und Carsten Eulitz für ihr großes Engagement für die Universität Konstanz. Unser Erfolg bei der Bewerbung für die zweite Förderphase der Exzellenzinitiative ist insbesondere auch dem außerordentlichen Einsatz der beiden Prorektoren geschuldet. Wir konnten mit Silvia Mergenthal und Matthias Armgardt zwei nicht minder einsatzbereite und verantwortungsvolle Nachfolger für die beiden gewinnen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit ihnen und Andreas Marx die bevorstehenden großen und schönen Aufgaben zu meistern.“
Die Anglistin Silvia Mergenthal kann sowohl im Bereich Internationales als auch auf dem Gebiet der Gleichstellung auf große Erfahrung zurückblicken. Nach ihrem Studium der Anglistik und Germanistik an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Austin in den USA und St. Andrews in Schottland unterrichtete sie als DAAD-Lektorin ebenfalls in St. Andrews. In Erlangen-Nürnberg wurde sie mit einer Arbeit über den schottischen Schriftsteller James Hogg promoviert und habilitierte sich zur Frauenrolle im englischen Roman um 1800. Bevor sie 1997 die Professur für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz annahm, hatte sie an der Universität Erlangen-Nürnberg eine Position als Oberassistentin inne. Bereits dort war sie Gleichstellungsbeauftragte, ein Amt, das sie auch an der Universität Konstanz ausübte.
Silvia Mergenthals Forschung umfasst die schottische Literatur und Kultur, Kriminalliteratur, den Aspekt der Räumlichkeit in Literatur und Kultur, die literarische Darstellung von Städten und die Literatur über den Ersten Weltkrieg. Ihre bisherigen Forschungssemester hat sie an der University of Warwick am Institute for Advanced Studies in the Humanities in Edinburgh und an der Australian National University Canberra zugebracht. Mit letzterer unterhält Silvia Mergenthal im Moment ein Forschungsprojekt zu „Memory and its Media". Darüber hinaus arbeitet die Anglistin an zwei Buchprojekten: Das eine beschäftigt sich anhand dreier historischer Kriminalfälle mit der Darstellung der Stadt Edinburgh in der Kriminalliteratur, das andere mit Konstruktionen von Männlichkeit in der Weltkriegsliteratur Großbritanniens und Australiens.
Mit Matthias Armgardt wurde ein Jurist mit einem vielseitigen Forschungs- und Lehrspektrum zum Prorektor für Lehre gewählt. Seine Professur für Bürgerliches Recht, Antike Rechtsgeschichte, Römisches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte ist auf interdisziplinäre Grundlagenforschung ausgerichtet, die die historischen und philosophischen Fundamente des Rechts untersucht. Matthias Armgardts Forschungsinteressen umfassen neben den erwähnten Bereichen auch die Rolle der formalen Logik im Recht sowie die Rechtsinformatik. Diese große Bandbreite schlägt sich in den Lehrveranstaltungen des Juristen nieder. Neben Bürgerlichem Recht und Vertragsrecht können Jurastudierende bei Matthias Armgardt beispielsweise auch ein Oberseminar zum Talmudischen Recht oder zum Zusammenhang von Römischem Recht und stoischer Logik belegen.
Matthias Armgardt lehrt und forscht seit 2009 an der Universität Konstanz. Zuvor hatte er eine Lehrstuhlvertretung an der Ludwig-Maximilians-Universität in München inne. Er habilitierte sich an der Universität zu Köln über antikes Lösungsrecht und wurde zuvor ebenda über die Anwendung der mathematischen Logik auf das Recht bei G. W. Leibniz promoviert. Von 1999 bis 2005 war Matthias Armgardt als Sozius einer Wirtschaftskanzlei tätig. An der Fakultät für Evangelische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum legte er das Hebraicum ab. Der Jurist ist maßgeblich beteiligter Wissenschaftler an dem im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder geförderten Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“. Darüber hinaus leitet er zusammen mit Prof. Dr. Shahid Rahman das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Agence Nationale de la Recherche (ANR) geförderte deutsch-französische interdisziplinäre Forschungsprojekt „Jurisprudenz und Logik“.