Zwei ausgezeichnete Wissenschaftler
Der 30. „Airbus-Forschungspreis Claude Dornier“ für zwei Konstanzer Dissertationen in Mathematik und Physik
Den diesjährigen „Airbus-Forschungspreis Claude Dornier“ teilen sich der Konstanzer Mathematiker Dr. Tom-Lukas Kriel und der Konstanzer Physiker Dr. Philipp Ehrenreich. Das Kuratorium, bestehend aus Vertretern der Universität Konstanz und des Airbus-Standortes Friedrichshafen, würdigte mit dem insgesamt mit 6.000 Euro dotierten Forschungspreis ihre herausragenden Dissertationen. Die Auszeichnungen wurden im Senatssaal der Universität Konstanz übereicht.
„Preisverleihungen sind Höhepunkte im akademischen Jahr und der Airbus-Forschungspreis ist einer der besonderen“, so Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Konstanz zur Begrüßung. „Eine ausgeprägte Technikbegeisterung geht durch unsere gesamte Belegschaft, und unsere Projekte sind immer technische Herausforderungen. Deshalb sind wir stets motiviert, enge Beziehungen zu Universitäten und Hochschulen zu unterhalten“, sagte Ralf Hartmann, der für die Airbus-Standortleitung die Urkunden überreichte.
Die Dissertation von Tom-Lukas Kriel widmet sich dem Thema Spektraeder. Diese werden durch spezielle „Matrixungleichungen" im n-dimensionalen Raum beschrieben und tauchen als zulässige Bereiche von Optimierungsproblemen auf. Findet man zu einem Optimierungsproblem eine passende Matrixungleichung, lässt sich dieses algorithmisch effektiv lösen. Der Mathematiker untersucht die Struktur von Spektraedern, indem die zugrundeliegende Ungleichung auch für Tupel von Matrizen beliebiger Größe interpretiert und ausgewertet wird. Es wird gezeigt, dass die Hinzunahme dieser Extrastruktur zu wesentlich natürlicheren Klassifizierungen und Sätzen führt sowie gewisse Fragestellungen vereinfacht.
Philipp Ehrenreich untersucht in seiner Doktorarbeit auf Kohlenstoff basierende Polymere, die aufgrund ihrer halbleitenden Eigenschaften in organischen Solarzellen zum Einsatz kommen. Mit Hilfe von Laserspektroskopie-Methoden ist es gelungen, Ladungsträgerdynamiken unterhalb einer Pikosekunde – das sind 0,000000000001 Sekunden – zu beobachten, den grundlegenden Mechanismus der Ladungsträgererzeugung zu analysieren und den Einfluss von lokalen kristallinen Bereichen auf elektrische Eigenschaften von Polymeren zu untersuchen. Auf Grundlage der dabei gewonnenen Ergebnisse konnten wichtige Erkenntnisse für den Herstellungsprozess von Polymeren und Solarzellen abgeleitet und der Wirkungsgrad von Polymer-Metalloxid-Solarzellen um bis zu 60 Prozent gesteigert werden.
Beide Preisträger bedankten sich sowohl bei Airbus Defence and Space, bei ihren Betreuern, dem Mathematiker Prof. Dr. Markus Schweighofer beziehungsweise dem Physiker Prof. Dr. Lukas Schmidt-Mende, sondern auch bei ihren Fachbereichen. Sie sprachen von „gemeinsamer Begeisterung“ sowie gegenseitigem Respekt und Interesse an der Arbeit auch der anderen.
Der „Airbus-Forschungspreis Claude Dornier“ fördert seit 30 Jahren junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Konstanz im Bereich der Mathematik und Statistik, Informatik und Informationswissenschaft, Physik und Wirtschaftswissenschaften. Die aktuell Ausgezeichneten sind die Preisträger Nummer 57 und 58. Der Preis dient der Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und soll die enge regionale Verbundenheit von Airbus in Immenstaad mit der Universität Konstanz zum Ausdruck bringen.
Faktenübersicht:
- „Airbus-Forschungspreis Claude Dornier“ für zwei Konstanzer Dissertationen in den Fächern Mathematik und Physik
- Insgesamt mit 6.000 Euro dotiert
- Forschungspreis fördert seit 30 Jahren junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Konstanz