Zum gegenseitigen Nutzen
Presseinformation Nr. 25 vom 23. Februar 2012
„Im Gespräch“ mit Prof. Dr. Matthias Armgardt
Er will juristische Systeme von Widersprüchen befreien und dies nicht nur auf Normebene, sondern auch auf der Ebene der hinter den Normen stehenden Wertungen: Ab April 2012 übernimmt auf der Konstanzer Seite der Zivilrechtler und Rechtshistoriker Prof. Dr. Matthias Armgardt die Leitung eines deutsch-französischen Forschungsprojektes. „Bei der Entwicklung von Recht entstehen oft mit der Zeit Widersprüche, die bereinigt werden sollten. Außerdem bedarf die juristische Argumentation der Kontrolle durch die Logik“, erläutert der Wissenschaftler. Unter www.uni-konstanz.de/imgespraech ist als Teil der Reihe „Im Gespräch“ ein Interview mit Matthias Armgardt nachzulesen, in dem er auf Fragen zum Projekt eingeht.
Bei der interdisziplinären Kooperation arbeiten im Wesentlichen Juristen und Philosophen zusammen. Der Konstanzer Rechtswissenschaftler geht davon aus, dass die Ergebnisse seiner Arbeit und die der Kollegen auch qualitative Bewertungen von Rechtsordnungen ermöglichen. „Je mehr Wertungswidersprüche und Systembrüche ein Rechtssystem enthält, desto weniger ist es wert“, sagt er. Dabei sollen die erzielten Ergebnisse grundsätzlich auf jedes Rechtssystem anwendbar sein und daher auch bei der Erschaffung eines europäischen Zivilrechts Berücksichtigung finden. Matthias Armgardt beantwortet außerdem Fragen wie die, ob in dem Forschungsprojekt auch aktuelle Gerichtsurteile untersucht werden oder wie es überhaupt zu der Kooperation mit den französischen Kollegen der Universität Lille kam.