Zentrum für Integrative Bioinformatik

Presseinformation Nr. 28 vom 18. März 2015

Konstanzer Leistungszentrum im Rahmen des „Deutschen Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur“

Enorme Datenmengen sind zum Prüfstein für die biomedizinische Forschung geworden: Bei der systematischen Analyse von Zellfunktionen und Genomen werden komplexe Daten in Terabyte-Höhe erhoben. Ohne leistungsfähige Analyseverfahren der Bioinformatik wäre die Auswertung dieser Datenmengen nicht denkbar. Mit dem „Zentrum für Integrative Bioinformatik“ (CIBi) riefen die Universität Konstanz, die Universität Tübingen sowie die Freie Universität Berlin ein Kompetenzzentrum für die Entwicklung neuer Technologien zur Auswertung von hochkomplexen Forschungsdaten ins Leben. CIBi ist eines der acht Leistungszentren im Rahmen des „Deutschen Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur“ (de.NBI), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2020 mit 22 Millionen Euro gefördert wird.

Das „Zentrum für Integrative Bioinformatik“ widmet sich der Weiterentwicklung von Algorithmen zur Analyse von sogenannten Proteom- und Metabolomdaten sowie Genom- und Transkriptomdaten. CIBi ist dabei eng an die anderen sieben Leistungszentren im „Deutschen Netzwerk für Bioinformatik“ angebunden, nimmt aber einen besonderen Stellenwert innerhalb des Netzwerkes ein: „Als einziges der acht Leistungszentren setzt CIBi seinen Schwerpunkt dezidiert auf die Zusammenführung der Datenauswertungswerkzeuge zu automatisierten Analysesystemen, sogenannten ‚Workflows‘“, erläutert Prof. Dr. Michael Berthold, Professor für Bioinformatik und Information Mining an der Universität Konstanz. Da ein einzelner Algorithmus für die Analyse dieser hochkomplexen Daten nicht mehr ausreicht, werden verschiedene Algorithmen zu Datenanalyse-Systemen zusammengefasst. „Damit wird die automatisierte Auswertung selbst komplexester Daten möglich“, betont Berthold.

„Unser Ziel ist, die Auswertmethodik nachhaltig aufzustellen“, erklärt Michael Berthold. Die Forschung baut auf der Arbeit seiner Stiftungsprofessur für Bioinformatik und Information Mining auf, die in bewusster Anbindung an die Graduiertenschule Chemische Biologie der Universität Konstanz eingerichtet wurde: „Es war eine zukunftsweisende Entscheidung, die Informatik mit der Graduiertenschule Chemische Biologie zu koppeln. Diese Entscheidung trägt nun in der Förderung des ‚Zentrums für Integrative Bioinformatik‘ ihre Früchte“, freut sich Prof. Dr. Andreas Marx, einer der beiden Sprecher der Graduiertenschule Chemische Biologie.