Wissenschaft für die Praxis

Presseinformation Nr. 30 vom 21. März 2011

Neuer gemeinsamer Studiengang „Frühe Kindheit“ der Universität Konstanz und der PH Thurgau

Die Universität Konstanz und die Pädagogische Hochschule Thurgau (PHTG) setzen mit dem neuen Studiengang „Frühe Kindheit“ ihre enge Zusammenarbeit fort. Der breit aufgestellte interdisziplinäre Master-Studiengang wird sich der Frage widmen, wie gesundes Aufwachsen gelingen kann. Einzigartig ist der Studiengang nicht nur wegen seiner inhaltlichen Ausrichtung, sondern auch weil er grenzüberschreitend angeboten wird: An der Universität Konstanz werden die 30 Studierenden ihre wissenschaftliche Ausbildung erhalten, die Lehre an der PHTG im Schweizer Kreuzlingen soll den Bezug zur Praxis herstellen. Bis 15. April 2011 können sich Bachelor-Absolventinnen und –Absolventen der Psychologie, Pädagogik, Sozialpädagogik, eines anderen relevanten Studiengebiets oder einer adäquaten Vorbildung, die in Deutschland oder in der Schweiz ihren Wohnsitz haben, an der PHTG bewerben. Der Studiengang „Frühe Kindheit“ beginnt zum Wintersemester 2011/2012.

„Wir wollen bewusst den interdisziplinären Blick auf die Kindheit“, fasst Carine Burkhardt Bossi, die Projektleiterin des Studiengangs „Frühe Kindheit“ an der PH, zusammen. In Kooperation mit verschiedenen Hochschulen und Institutionen in der Euregio Bodensee wird der Master-Studiengang „Frühe Kindheit“ sowohl allgemeine Ausbildungsinhalte umfassen als auch persönliche Schwerpunkte ermöglichen: Angefangen bei der Frage, wie der Lebensraum von Säuglingen zu gestalten ist, wie die Beratung im Bereich Qualitätsentwicklung aussehen kann oder welche Rolle kulturelle und interkulturelle Kompetenzen spielen, können sich einzelne Studierende für Bereiche wie Sprachentwicklung, Kinderrechte, benachteiligte Familien oder Politikberatung spezialisieren. Entsprechend weit gespannt sind die Berufsfelder der Absolventinnen und Absolventen: Von der Aus- und Weiterbildung über die Programmentwicklung bis hin zur Forschung stehen ihnen Möglichkeiten offen. Die Absolventinnen und Absolventen, die sowohl das deutsche als auch das Schweizer Bildungsumfeld kennen lernen, werden in beiden Ländern arbeitsberechtigt sein. Der doppelte Abschluss berechtigt überdies zur Promotion.

Der Master-Studiengang wird maßgeblich von den speziell eingerichteten und eng kooperierenden Arbeitsgruppen an der Universität Konstanz und der Pädagogischen Hochschule in Kreuzlingen getragen. An der Universität Konstanz sind es insbesondere die Fachbereiche Erziehungswissenschaft und Sportwissenschaft, die sich in den neuen Studiengang einbringen. „Motorik und motorische Entwicklung sind insbesondere in der frühen Kindheit von besonderer Bedeutung, nicht nur für die Entdeckung der kindlichen Lebenswelt, sondern auch in ihrer Bedeutung für die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder“, gibt die Sportwissenschaftlerin Dr. Julia Everke, die Koordinatorin des Studiengangs auf Universitätsseite, Auskunft über die Rolle, die ihr Fach in diesem Zusammenhang spielen wird. Darüber hinaus werden zahlreiche andere Fachbereiche ihre Vorlesungen für die Studierenden öffnen.

Dem neuartigen Studiengang ist ein Kompetenznetzwerk „Frühe Kindheit“ angeschlossen, dem u. a. das Marie Meierhofer Institut für das Kind in Zürich, die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ulm, die Fachhochschule St. Gallen und die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd angehören. Das Netzwerk beruht auf drei Säulen: Zum einen auf der Forschung, auch im Rahmen wissenschaftlicher Veranstaltungen. Ein Workshop zum Thema Frühförderung hat bereits stattgefunden. Des weiteren auf der Lehre, die unter anderem den Dozierendenaustausch mit anderen Hochschulen und Einrichtungen pflegen wird. Die dritte Säule soll den Praxisbezug der wissenschaftlichen Ausbildung garantieren. So sollen wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxiswissen zusammengeführt werden. Zur Dienstleistung des Kompetenznetzwerks gehört die praxisorientierte Aufbereitung von aktueller Forschung.

Weitere Informationen: www.fruehekindheit.ch