Copyright: DPG / Michael M. Roth 2023

Transfer zum gegenseitigen Nutzen

Alfred Leitenstorfer und sein Team erhalten gemeinsam mit TOPTICA Photonics den Technologietransferpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Mit ihrem Technologietransferpreis zeichnet die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) einen erfolgreichen Technologietransfer aus einem Forschungsinstitut in ein Unternehmen aus. Der DPG-Technologietransferpreis 2023 geht gemeinschaftlich an das Centrum für Angewandte Photonik (CAP), an die Professur für Ultrakurzzeitphysik und Photonik, beides Universität Konstanz, und das Unternehmen TOPTICA Photonics AG in Gräfelfing. Alfred Leitenstorfer und sein Team werden damit in doppelter Hinsicht mit dem Technologietransferpreis der DPG gewürdigt.

Gemeinsam mit dem auf den Gebieten der Lasertechnik und Quantentechnologie tätigen Unternehmen, einem langjährigen Kooperationspartner des Teams Leitenstorfer, wurden sie „für die Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Femtosekunden-Faserlaser, insbesondere für die Entwicklung und den Transfer eines passiv phasenstarren Frequenzkamms“ ausgezeichnet.

Die Kooperation begann bereits 2004. Sie beinhaltet die Grundlagenforschung, darüber hinaus aber auch den anschließenden Technologietransfer, regelmäßig unterstützt durch den Wechsel von Absolventinnen und Absolventen der Universität Konstanz ins Unternehmen. Eine herausragende Rolle spielt dabei Florian Tauser, ehemaliger Doktorand von Alfred Leitenstorfer, der nach seiner Promotion als Mitarbeiter zu TOPTICA wechselte und dort eine eigene Gruppe zur Femtosekunden-Faserlasertechnologie mit aufbaute. Im Zentrum der Würdigung durch den DPG-Technologietransferpreis steht der Durchbruch zur Entwicklung eines sogenannten passiv phasenstarren Frequenzkamms.

Drei Stimmen zur Kooperation
Alfred Leitenstorfer sieht in der Kooperation nicht nur fachliche Vorteile für die Grundlagenforschung: „Nicht zuletzt profitieren die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Lehrstuhl, indem sie den Umgang mit einem Unternehmen und dessen innerer Organisation kennenlernen.“

Wilhelm Kaenders, Mitgründer und Vorstand von TOPTICA, formuliert es aus der Sicht des Unternehmens: „Eine echte Langfristigkeit von beiden Seiten sollte das Ziel sein, Transfer passiert am Ende über Personen. Sicherlich – gute Kooperation kostet Zeit und Geld, aber das Unternehmen gewinnt zum Beispiel auch neue Mitarbeitende.“

Florian Tauser, der es als „großen Glücksfall“ empfindet, Forschungsergebnisse seiner Promotion zu einem kommerziellen Produkt entwickeln zu dürfen, sagt: „An der heutigen Kooperation zwischen Universität und Unternehmen schätze ich besonders die Möglichkeit, über innovative Ansätze und Ideen nachzudenken, diese gemeinsam zu bewerten und erste ‚proof-of-principle‘-Studien an der Universität durchführen zu lassen.“

Über den DPG-Technologietransferpreis
Der DPG-Technologietransferpreis wird jährlich für einen erfolgreichen Technologietransfer der letzten Jahre vergeben. Er wird an die am Technologietransfer beteiligten Parteien, also an das Institut, aus dem die Technologie kommt, an die für den Technologietransfer verantwortliche Stelle und an das die Technologie umsetzende Unternehmen gemeinsam verliehen.


Faktenübersicht:

  • Technologietransferpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 2023 für das Centrum für Angewandte Photonik (CAP), die Professur für Ultrakurzzeitphysik und Photonik, beides Universität Konstanz, und das Unternehmen TOPTICA Photonics AG in Gräfelfing
  • Für die Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Femtosekunden-Faserlaser
  • Kooperation zwischen dem Team von Prof. Dr. Alfred Leitenstorfer, Professor für Ultrakurzzeitphysik und Photonik, und dem Unternehmen TOPTICA Photonics AG seit 2004.