Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Versorgungsbedarf

Presseinformation Nr. 104 vom 29. Oktober 2014

Der an der Universität Konstanz in Kooperation mit den Kliniken Schmieder entwickelte Studiengang Motorische Neurorehabilitation ist der erste weiterbildende Bachelor-Studiengang Baden-Württembergs

Zum Wintersemester 2014/2015 startet an der Universität Konstanz der Bachelor-Studiengang Motorische Neurorehabilitation. Es handelt sich hierbei um den ersten weiterbildenden Bachelorstudiengang in Baden-Württemberg. Anlass zur Einrichtung dieses berufsbegleitenden Studienganges gab zum einen die zunehmende Nachfrage nach wissenschaftlich fundierten Aus- und Weiterbildungen für Gesundheitsfachberufe. Zum anderen war der Wandel des Krankheitsgeschehens in einer alternden Bevölkerung mit einem wachsenden Bedarf an spezialisierten Fachkräften in der motorisch-neurologischen Rehabilitation entscheidend. Begleitet wird diese Entwicklung von einem immer schnelleren Wissenszuwachs in den für die Neurorehabilitation wichtigen Grundlagenwissenschaften.

Die hier gewonnenen Erkenntnisse durchlaufen im Regelfall erst viele Stationen, bis sie tatsächlich in Form neuer Therapiemöglichkeiten in der gesundheitlichen Versorgung ankommen. Der Bachelor-Studiengang Motorische Neurorehabilitation schafft hier eine direkte Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und dem realen Versorgungsbedarf: „Von den Absolventen erhoffen wir uns, dass sie offen für neue Erkenntnisse der Reha-relevanten Forschung sind, diese kritisch reflektieren und patientenorientiert umsetzen können“, so Prof. Dr. Markus Gruber, Professor für Sportwissenschaft an der Universität Konstanz.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Dettmers, Ärztlicher Leiter der Abteilung Neurorehabilitation der Kliniken Schmieder Konstanz, bildet er die wissenschaftliche Leitung des neuen Studiengangs. „Seit vielen Jahren besteht in Forschung und Lehre eine enge Partnerschaft zwischen den Kliniken Schmieder und der Universität Konstanz, insbesondere in der Sportwissenschaft und Psychologie: Einerseits unterrichten Angehörige der Kliniken Schmieder als klinisch erfahrene Experten die Studierenden der Universität Konstanz. Andererseits führen Universitätsmitarbeiter Forschungsprojekte in den Kliniken Schmieder durch“, erläutert Christian Dettmers den Hintergrund der Zusammenarbeit.

Die Aufnahme in den Bachelor-Studiengang Motorische Neurorehabilitation, der von der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Konstanz organisiert wird, setzt neben dem Abitur nicht nur eine abgeschlossene physio- oder ergotherapeutische Berufsausbildung, sondern auch Berufserfahrung im Bereich Neurologie voraus. Ziel ist, die besonderen fachpraktischen Kompetenzen der Studierenden zu nutzen und sie um ein wissenschaftliches Verständnis neurologischer Krankheitsbilder zu erweitern.

Das Studium vertieft alle Grundlagen- und Anwendungsbereiche, die für neurologisch erkrankte Patientinnen und Patienten wichtig sind, und ermöglicht eine fundierte fachliche Beurteilung von Störungsbildern im Kontext der interprofessionellen Zusammenarbeit. Für die Absolventen eröffnen sich berufliche Perspektiven in Lehre und Weiterbildung ebenso wie in der Forschung und in Leitungspositionen in der Gesundheitsversorgung.

Weitere Informationen:
www.neuroreha-studieren.de