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Buchbereich G der Bibliothek der Universität Konstanz benötigt erweitertes Sanierungskonzept

Die Ergebnisse eines umfassenden, erneuten Messkonzeptes in der Sanierungsbaustelle der Bibliothek der Universität Konstanz, das nach Auffinden einer festgebundenen Asbestschicht im geschlossenen Buchbereich G notwendig geworden war, liegen nun vor. Im Buchbereich S und im Informationszentrum werden die Bauarbeiten nach kurzem Stopp wieder aufgenommen. Hier wurden, wie die weiteren Untersuchungen – so genannte Materialproben – ergaben, keine Asbestquellen gefunden. Mit Ausnahme einer einzelnen Faser auf einem Treppengeländer im Buchbereich S sind auch alle Kontaktproben negativ, das heißt, dass keine Fasern festgestellt worden sind. Auch alle Raumluftmessungen zur Faserkonzentration in der Luft sind negativ, da ohne Asbestfasern. Wie bei den ersten Kontaktproben ergaben allerdings im Buchbereich G auch die detaillierteren Messungen Erkenntnisse, die weitere Sanierungsmaßnahmen notwendig machen. Im Buchbereich G werden die Ausbauarbeiten deshalb zunächst eingestellt bleiben.

Die Stelle im Bereich G, an der am 24. Juli 2014 eine Asbestplatte im Decken- bzw. Bodenbereich gefunden wurde, sowie der gesamte Baustellenbereich wurden umgehend nach dem Fund durch Folienwände abgeschirmt. In den Baustellenbereichen wurden mit Ausnahme von Materialproben im Informationszentrum alle drei Testmethoden – Raumluftmessungen, Kontaktproben und Materialproben – vorgenommen, um eine Eingrenzung der als asbesthaltig vermuteten Bereiche vornehmen zu können. Die Decken bzw. Böden des Informationszentrums wurden bereits im Jahr 2011 durch Laboruntersuchungen als asbestfrei gemessen. Da sich das Informationszentrum anschließend im Zustand des Rohbaus befand, liegt ein unbelasteter Zustand vor. Im Bereich S wurde bei den Kontaktproben eine einzige Asbestfaser gefunden. Da dieser Wert als arbeitsschutztechnisch unbedenklich gilt und bei allen weiteren Messungen im Buchbereich S und im Informationszentrum keine Asbestquellen und -fasern nachgewiesen wurden, werden die Bauarbeiten in diesen beiden Bereichen wieder aufgenommen. Im Buchbereich G hingegen bestätigten die Materialproben die gefundene Schicht aus asbesthaltigen Faserzementplatten als Quelle auf mehreren Stockwerken dieses Bereiches. Während in zwei der dort vorgenommenen Raumluftmessungen Fasern in unterkritischer Menge – das heißt, unterhalb des gesetzlichen Grenzwertes von 500 Fasern pro Kubikmeter – und in den restlichen sechs keine Fasern nachgewiesen wurden, waren 36 der 262 in G untersuchten Kontaktproben positiv.

In Abstimmung zwischen Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Konstanz, der Gewerbeaufsicht im Landratsamt Konstanz, dem Gutachterbüro z.e.t.-consult und der Universität Konstanz wird nun ein Konzept zur vollständigen Entfernung der Asbestkontamination im Bauabschnitt G entwickelt. Abhängig von diesem Konzept sind der Zeitplan bis zur Wiedereröffnung des Buchbereichs G sowie eventuelle zusätzliche Kosten der Bibliothekssanierung. Der Buchbereich S und das Informationszentrum können nach aktuellem Stand weiterhin entsprechend dem bisherigen Zeitplan im Frühjahr 2015 eröffnet werden.

Hintergrund:
Am 24. Juli 2014 fiel bei Arbeiten im Buchbereich G einem Bauarbeiter eine Faserplatte auf. Er führte zu diesem Zeitpunkt Arbeiten an einer Decke durch, um eine Erweiterung eines Elektroverteilerraumes vorzunehmen. Da bei dem Bauarbeiter der Verdacht aufkam, dass es sich um eine Asbestplatte handeln könnte, wurde unmittelbar eine Kontaktprobe entnommen und die Fundstelle vorsorglich durch Folienwände abgeschirmt. Kurz darauf wurde vom zuständigen Labor bestätigt, dass die Platte festgebundenen Asbest enthält. Die Sanierungsarbeiten wurden daraufhin in allen drei Baustellenbereichen G, S und Informationszentrum zunächst eingestellt.

Alle aktuellen Messergebnisse sowie weitere detaillierte Informationen zum Stand der Baumaßnahmen können Sie wie immer regelmäßig im Informationsportal zur Sanierung der Bibliothek abrufen.