Mit Konstanzer Qualitätsausbildung

Presseinformation Nr. 94 vom 18. August 2011

Ehemaliger Konstanzer Nachwuchswissenschaftler wird Direktor am Max-Planck-Institut für Bioanorganische Chemie

Ein an der Universität Konstanz im Fachbereich Biologie ausgebildeter Wissenschaftler hat auf seinem Karriereweg eine der bedeutendsten Positionen erreicht, die in der deutschen Forschungslandschaft zu vergeben sind. Prof. Dr. Frank Neese ist seit 1. Juli 2011 am Max-Planck-Institut für Bioanorganische Chemie in Mülheim Direktor der neu gegründeten Abteilung für Molekulare Theorie und Spektroskopie. Zuvor war er seit 2006 Professor für Theoretische Chemie an der Universität Bonn, 2010 erhielt er für seine auch international herausragenden Arbeiten zur Berechnung der Elektronenstruktur großer Moleküle mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis den renommiertesten deutschen Forschungspreis.

Für seine Doktorarbeit „Electronic Structure and Spectroscopy of Novel Copper Chromophores in Biology“, mit der er 1997 an der Universität Konstanz beim Biochemiker Prof. Dr. Kroneck promoviert wurde, erhielt Frank Neese den Byk-Gulden-Preis, heute Nycomed-Preis. Bereits während seines Studiums begann Neese mit der Entwicklung des Softwarepakets ORCA, das heute weltweit von Chemikern und Physiko-Chemikern zum Studium von Molekülen benutzt wird. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt als DFG-Stipendiat an der Stanford University, USA, kehrte der gebürtige Wiesbadener für seine Habilitation an die Universität Konstanz zu Peter Kroneck zurück, dessen Forschung über Metallenzyme der Chemie sehr nahe steht. Von 2001 bis 2006 war Neese Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Bioanorganische Chemie in Mülheim, von 2006 bis zu seiner neuen Direktoren-Stelle hatte er den Lehrstuhl für Theoretische Chemie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn inne.

Der Verleihung des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises im Jahr 2010, der mit 2,5 Millionen Euro höchstdotierten Auszeichnung für Forschung in Deutschland, gingen zahlreiche weitere Ehrungen voraus. So wurde der heute 41-Jährige 2008 zu einem der sehr selten vergebenen Max Planck Fellows am Max-Planck-Institut in Mülheim ernannt, wo er neben seiner Professur in Bonn eine Forschungsgruppe leitete. Im gleichen Jahr erhielt Neese den mit 100.000 Euro ausgestatteten Klung-Wilhelmy-Weberbank-Preis für Chemie, die höchstdotierte Auszeichnung für jüngere Wissenschaftler in Deutschland.

Peter Kroneck, langjähriger Mentor des neuen Max-Planck-Direktors: „Wir können als Universität und als Fachbereich stolz sein, solch einen herausragenden Wissenschaftler wie Frank Neese hervorgebracht zu haben. Allerdings sind Konstanzer Biologie-Absolventen insgesamt sehr gefragt. Hier geht hervorragende Forschung einher mit qualitativ hervorragender Ausbildung.“