„Körper in Bewegung – Sport durch die Jahrhunderte“

Presseinformation Nr. 72 vom 15. Mai 2012

Schülerinnen und Schüler forschen beim Universitätstag der Geisteswissenschaften in Konstanz

Mit der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen steht uns ein sportlicher Sommer bevor. Dies nehmen die Organisatoren des geisteswissenschaftlichen Universitätstages 2012 zum Anlass, Schülerinnen und Schüler aus wissenschaftlicher Perspektive an das Thema Sport heranzuführen. Fußball und Doping werden am Freitag, den 25. Mai 2012, zum Forschungsthema von rund 60 Jugendlichen aus dem Land Baden-Württemberg, die  – unabhängig vom Lehrplan und aus eigenem Interesse – an der Universität Konstanz aktuelle Forschung unmittelbar erleben und sich mit ausgewählten Facetten des Sports auseinandersetzen können.

Der geisteswissenschaftliche Universitätstag für Schülerinnen und Schüler findet im Rahmen des Hegau-Bodensee-Seminars statt und wird von der Geisteswissenschaftlichen Sektion und dem Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ der Universität Konstanz veranstaltet. Nach einem einleitenden Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Schuller vom Fachbereich Geschichte und Soziologie der Universität Konstanz über „Sport in der Antike“ beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Workshops selbstständig mit dem Thema Sport und betrachten einzelne Teilgebiete aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Mit Dr. Anna Kusser aus dem Fachbereich Philosophie gehen die Schülerinnen und Schüler der Frage nach: „Doping – warum eigentlich nicht?“. Im Workshop werden die Prämissen der Ablehnung von Doping im Sport unter die Lupe genommen. Können die Argumente gegen Doping überzeugen? Lassen sie sich auf andere Leistungsbereiche übertragen? Inwieweit kann der Sport in seinem Bemühen, dopingfreie sportliche Leistungen sicherzustellen, ein Vorbild für andere Bereiche menschlicher Leistung sein? Prof. Dr. Silvia Mergenthal, Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft, beschäftigt sich mit „Fußball in Text und Film“. Fußball ist ein Spiel, das vielen Menschen überall auf der Welt in seiner aktiven Ausübung ebenso wie beim Zuschauen vom Spielfeldrand aus großen Spaß macht. Dennoch stellt sich die Frage, warum es mehr gewaltbereite Fußballanhänger als militante Leichtathletikfans gibt oder warum die Begeisterung für den Fußball leichter für politische Zwecke eingesetzt werden kann als die für Skispringer.

Eine besonders interessante Facette der kulturwissenschaftlichen Beschäftigung mit Fußball ist zudem die Frage, ob – und wenn ja, auf welche Weise – Fußball eine identitätsstiftende Funktion haben kann: für den einzelnen Fan, der sich über die Erfolge oder Misserfolge seiner Mannschaft definiert, oder für eine Nation, die sich über das Abschneiden ihrer Fußballnationalmannschaft bei großen Turnieren wie der Weltmeisterschaft freut. Dieser Frage werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Workshop anhand von Texten, vor allem aber anhand von Ausschnitten aus bekannten Fußballfilmen wie „Das Wunder von Bern“ und „Bend It Like Beckham“ nachgehen.

Das Hegau-Bodensee-Seminar setzt sich zum Ziel, über den Unterrichtsstoff hinaus Bildungsangebote für interessierte Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Mittel- und Oberstufe zu schaffen. Das Seminar wurde vor zwölf Jahren vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg als Teil der Begabtenförderung initiiert und wird vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Konstanz konzeptionell und organisatorisch unterstützt. In schulübergreifenden Arbeitsgemeinschaften setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hegau-Bodensee-Seminars ein Jahr lang in Vorträgen, Exkursionen und Workshops mit ausgewählten Themenbereichen auseinander. Universitätstage sind ein fester Bestandteil des Konzepts und schaffen eine Berührungsfläche zwischen engagierten Schülerinnen und Schülern sowie Hochschulen.

Der diesjährige Universitätstag der Geisteswissenschaften wird unterstützt vom Konstanzer Versicherungsbüro Sailer.


Hinweis an die Redaktionen:

Der Universitätstag findet am Freitag, 25. Mai 2012, ab 9 Uhr im Raum Y 311 der Universität Konstanz statt. Die Workshops beginnen um 10.15 Uhr, ab 14.30 Uhr werden die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeitsergebnisse im Plenum präsentieren.