„Janet Taylor Spence Award“ für Prof. Dr. Iris-Tatjana Kolassa
Presseinformation Nr. 33 vom 8. März 2012
Grundstein für die Auszeichnung wurde im Zukunftskolleg der Universität Konstanz gelegt
Prof. Dr. Iris-Tatjana Kolassa, die seit 2010 den Lehrstuhl für Klinische und Biologische Psychologie an der Universität Ulm leitet, wurde mit dem „Janet Taylor Spence Award For Transformative Early Career Contributions To Psychological Science” ausgezeichnet. „Ich denke, diese Auszeichnung ist auch eine Auszeichnung für das Zukunftskolleg der Universität Konstanz, denn ohne den interdisziplinären Geist des Zukunftskollegs, ohne die Möglichkeiten, die es bietet, und die konkrete Unterstützung, die ich erhalten habe, wären wohl die vielen kleinen Schritte hin zu dieser Auszeichnung nicht möglich gewesen“, kommentiert die Gewinnerin ihren Preis. Die Grundlagen für ihre nun ausgezeichnete Forschungsarbeit hat Iris-Tatjana Kolassa bereits als Fellow des Zukunftskollegs der Universität Konstanz in gemeinsamen Arbeiten mit den Konstanzer Wissenschaftlern Prof. Dr. Alexander Bürkle, Professor für Molekulare Toxikologie, und dem Immunologen Prof. Dr. Marcus Gröttrup sowie in einer Kooperation mit ihrem damaligen Mentor Prof. Dominique de Quervain von der Universität Basel, einem Experten auf dem Gebiet der Kognitiven Neurowissenschaften, geschaffen.
Mit dem „Janet Taylor Spence Award“ ehrt die Amerikanische Fachgesellschaft „Association for Psychological Science” junge vielversprechende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für besonders kreative Forschungsarbeiten, die ein Umdenken innerhalb der Psychologie anregen. Mit ihrer Forschung an der Schnittstelle zwischen Psychologie und Molekularer Biologie hat Iris-Tatjana Kolassa interdisziplinäre Pionierarbeit geleistet, die wegweisend für die Entwicklung eines neuen Teilbereichs, der Molekularen Psychologie, ist. Dieses relativ neue Forschungsgebiet berücksichtigt über den bisherigen Ansatz der Biopsychologie hinaus auch die Zusammenhänge zwischen molekularen Prozessen auf Zellebene und psychischen Prozessen.
„Frau Kolassa hat mit einer neuen Brücke zwischen Molekularbiologie, Neurowissenschaften und Klinischer Psychologie der Psychologie wie den biomedizinischen Wissenschaften ein neues Feld eröffnet“, hebt Prof. Dr. Giovanni Galizia, Neurobiologe der Universität Konstanz und Direktor des Zukunftskollegs, die besondere Leistung der jungen Wissenschaftlerin und zweifachen Mutter hervor. Die 33-jährige Forscherin hat ihre Karriere mit einem Studium der Psychologie als Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes an der Universität Konstanz und der University of Minnesota in Minneapolis, USA, begonnen. Nach ihrer Promotion an der Universität Jena kehrte sie zunächst als Postdoc an der Professur für Klinische Psychologie und anschließend als Nachwuchsgruppenleiterin an der Professur für Klinische und Neuropsychologie an die Universität Konstanz zurück. Die herausragende Nachwuchswissenschaftlerin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel 2007 als WIN-Kollegiatin und 2010 als Kollegiatin der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
2006 erhielt sie ein Fellowship des Zukunftskollegs der Universität Konstanz (ehemals Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs), wo sie bis zu ihrem Ruf an die Universität Ulm ihre Forschungsarbeit fortsetzte. Während ihrer Zeit als Fellow des Zukunftskollegs setzte sich ihr Erfolgsweg mit der Bewilligung einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe der DFG zum Thema „Stress und trauma-assoziierte immunologische Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit“ fort.
Das Zukunftskolleg ist ein Baustein des Zukunftskonzepts der Universität Konstanz im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern. Es ist eine Forschungseinrichtung der Universität Konstanz zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Hier wird ein fächer- und generationenübergreifender Dialog gepflegt, unter anderem im wöchentlichen Jour Fixe, durch den die Fellows und Senior Fellows des Zukunftskollegs mit Denkweisen, Forschungsansätzen und Methoden aus anderen Disziplinen konfrontiert werden. „Unter Interdisziplinarität verstehen wir den produktiven und intensiven Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Experten in ihrer eigenen Disziplin sind, ihr Fachwissen dabei im Austausch mit anderen Disziplinen erweitern und dabei nicht das Risiko scheuen, neue Wege in ihrer Forschung zu beschreiten und innovative Forschungsansätze zu entwickeln“, beschreibt Giovanni Galizia eine der Grundideen des Zukunftskollegs, das im kommenden Semester erneut Fellowships für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ausschreiben wird.