Die Sojus-Rakete mit der ICARUS-Antenne an Bord. Foto: Max-Planck-Institut für Verhaltensforschung
Die Sojus-Rakete mit der ICARUS-Antenne an Bord. Foto: Max-Planck-Institut für Verhaltensforschung

ICARUS im Weltraum

Gelungener Start der ICARUS-Antenne zur Internationalen Raumstation (ISS)

ICARUS ist erfolgreich gestartet: Die Antenne von ICARUS, dem Forschungsmodul der Universität Konstanz und des Max-Planck-Instituts für Ornithologie (Radolfzell) zur weltraumgestützten Beobachtung von Tierwanderungen, befindet sich auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (ISS). An Bord einer russischen Trägerrakete startete ICARUS seinen Flug vom Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) aus am Dienstag, 13. Februar 2018, gegen 9.13 Uhr deutscher Zeit. Bereits im Herbst 2017 wurde der ICARUS-Bordcomputer zur ISS transportiert.

In Schwerelosigkeit montiert

Voraussichtlich im August 2018 wird die Antenne in einem sogenannten „Spacewalk“ an der Außenseite der Raumstation montiert werden. Damit jeder Handgriff sitzt und keine Schraube davonschwebt, trainieren die Kosmonauten die Anbringung der Antenne bereits auf der Erde in Wassertanks, um die Schwerelosigkeit zu simulieren. Der „Spacewalk“ wird live übertragen werden; der genaue Termin wird noch bekanntgegeben werden.

Über ICARUS

ICARUS („International Cooperation for Animal Research Using Space“) ist ein gemeinsames Projekt der Universität Konstanz und des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell. Das Weltraummodul wird die globale Beobachtung der Wanderbewegungen von Tieren (z. B. Zugvögel, Fledermäuse, Meeresschildkröten) ermöglichen, die mit Sendern ausgestattet sind. Darüber hinaus wird ICARUS es ermöglichen, Umweltdaten (z. B. Windstärke und -richtung, aber auch die Ausbreitung von Virenstämmen) aus der Umgebung der besenderten Tiere zu erheben. Auf diese Weise wird ICARUS uns nicht nur in die Lage versetzen, das Zusammenspiel zwischen Tierwanderungen und dem globalen Ökosystem besser zu verstehen, sondern auch bei der Vorhersage von Naturkatastrophen unterstützen.

Wissenschaftlicher Leiter von ICARUS ist Prof. Dr. Martin Wikelski, einer der beiden Direktoren des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell sowie Honorarprofessor der Universität Konstanz. Das ICARUS-Programm wird in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos durchgeführt und von der Europäischen Weltraumbehörde ESA unterstützt.

Weitere Informationen zu ICARUS unter: http://www.orn.mpg.de/ICARUS_de