Förderung für Konstanzer Physikochemiker

Presseinformation Nr. 7 vom 20. Januar 2014

Dr. Malte Drescher mit dem Heisenberg-Stipendium ausgezeichnet


Dr. Malte Drescher

Eine besondere Ehre wurde Dr. Malte Drescher zuteil: Der Konstanzer Physikochemiker wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem renommierten Heisenberg-Stipendium ausgezeichnet. Drescher forscht und lehrt seit 2008 am Fachbereich Chemie der Universität Konstanz und erhält das Stipendium für seine erfolgreichen Arbeiten auf dem Gebiet der Elektronenspinresonanz-Spektroskopie (ESR-Spektroskopie).

Das Heisenberg-Stipendium richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die sich „durch besonders herausragende wissenschaftliche Leistungen auszeichnen“. Es ermöglicht den Stipendiatinnen und Stipendiaten, am Ort ihrer Wahl hochkarätige Projekte umzusetzen und sich dabei ganz auf ihre Forschung zu konzentrieren. Die Förderdauer beträgt bis zu fünf Jahre.

„Ich gratuliere Malte Drescher zu dieser herausragenden Auszeichnung und freue mich besonders, dass er sich entschieden hat, das Stipendium zu nutzen, um seine Arbeiten in Konstanz weiterzuführen. Das ist eine echte Bereicherung für den Fachbereich“, so Prof. Dr. Andreas Zumbusch, Sprecher des Fachbereichs Chemie an der Universität Konstanz.

Zusammen mit seinem Team aus acht Doktorandinnen und Doktoranden arbeitet Malte Drescher schwerpunktmäßig daran, Methoden zur Untersuchung von Dynamik und Struktur von Makromolekülen zu entwickeln und anzuwenden. Sogenannte Spinmarker können in der ESR-Spektroskopie zur Abstandsmessung im Nanometerbereich eingesetzt werden. „Spinmarker sind kleine Sondenmoleküle mit einem ungepaarten Elektron, die an das zu untersuchende Makromolekül angebracht werde“, erklärt Malte Drescher. Die Detektion der Spinmarker erfolgt dabei über deren magnetisches Moment, das mit ihrem Eigendrehimpuls verknüpft ist. Zwischen zwei Spinmarkern herrscht eine Dipol-Dipol-Wechselwirkung, das heißt eine zwischenmolekulare Kraft, deren Stärke vom Abstand abhängt.

Malte Drescher wird sein Heisenberg-Stipendium nutzen, um seine Arbeiten zur Weiterentwicklung der ESR-Methoden in biologischen Zellen fortzuführen und um die Ansätze auf die Untersuchung von Nanopartikeln in den Materialwissenschaften zu übertragen.

Malte Drescher wurde am Physikalischen Institut des heutigen Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zum Thema „Ortsaufgelöste Elektronenspinresonanz“ promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt als Forschungsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Institut für Molekülphysik in Leiden (Niederlande) erhielt er 2008 das Emmy-Noether-Stipendium der DFG und leitet seitdem eine Arbeitsgruppe für Physikalische und Biophysikalische Chemie an der Universität Konstanz. Malte Drescher arbeitet im Sonderforschungsbereich 969 „Chemical and Biological Principles of Cellular Proteostasis“ mit und ist Vorstandsmitglied der Graduiertenschule Chemische Biologie der Universität Konstanz.