Europaweites Mikroskopieangebot

Presseinformation Nr. 125 vom 24. Oktober 2011

Das Bioimaging Center an der Universität Konstanz hat sich für die Testphase der Infrastrukturplattform „Euro-Bioimaging“ qualifiziert

Das Bioimaging Center (BIC) an der Universität Konstanz gehört zu den drei deutschen Mikroskopiezentren, die als Anbieter innovativer Technologien in die Testphase des EU-Projekts „Euro-Bioimaging“ aufgenommen wurden. Das Projekt hat das Ziel, europaweit solche Servicezentren zu einer Forschungsinfrastruktur für biologische und medizinische Bildgebung zu vernetzen. Das Konstanzer Bioimaging Center unter der Leitung der Biochemikerin Prof. Dr. Elisa May ist spezialisiert auf funktionelle Mikroskopie. In ganz Europa gibt es nur vier Labore mit dieser Ausrichtung, die an die Testphase von Euro-Bioimaging teilnehmen. Insgesamt machen rund 50 Labore mit entsprechender Ausstattung bei dieser Vorbereitungsphase mit.

Auch innerhalb der deutschen Dreiergruppe befindet sich das BIC mit dem Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen und dem European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg in sehr guter Gesellschaft. Das Bioimaging Center, das an der Universität Konstanz seit 2008 Mikroskopieservice und Unterstützung bei der Bildanalyse anbietet, forscht auf dem Gebiet der nichtlinearen Photoperturbation.

Hauptanwendungen sind Untersuchungen im Bereich der DNA-Reparatur und Dynamik von Zellkernproteinen. Durchgeführt wird diese Methode, die nun für externe Projekte angeboten wird, mit Hilfe von Femtosekunden-Faserlasern, die an der Universität Konstanz am Center for Applied Photonics (CAP) entwickelt werden. Schließlich umfasst der Service auch eine maßgeschneiderte Bildanalyse und Bildquantifizierung, die vor Ort von der Infrastrukturplattform INCIDE entwickelt und durchgeführt werden. Es ist ein interdisziplinäres Angebot, an dem die Biologie, Physik und Informatik beteiligt sind: „Dank der Mitwirkung der drei Fachbereiche vereint das BIC alle Hauptaspekte der biologischen Bildgebung: technologisch-apparative Entwicklung, biologisch/biomedizinisch relevante Anwendung sowie professionelle Bildauswertung und Datenextraktion“, fasst Elisa May zusammen.

Mit der Lasertechnologie hat sich die Universität Konstanz für den Bereich „Innovative Technologien“ qualifiziert. Damit bietet sie im Gegensatz zu den kommerziellen Techniken anderer Labore Geräte an, die selbst noch experimentell sind und somit nicht erwerbbar – eine sehr spezielle Technik, die ausschließlich Projekte mit ausgewählten Fragestellungen anspricht. Elisa May liegt bereits eine mündliche Anfrage aus Irland vor. Während der sechsmonatigen Testphase müssen die Netzwerk-Labore mindestens ein externes Projekt bearbeiten. Ende 2012 wird es eine offene Ausschreibung geben, in der sie sich für  den weiteren Ausbau ihrer Infrastruktur bewerben können. Euro-Bioimaging soll  schließlich ab 2017 in die eigentliche operative Phase münden.