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Es geht um den Umgang mit Falschinformationen und Hassbotschaften

Prof. Margaret E. Roberts erhält den Max-Planck-Humboldt-Forschungspreis 2022 für ein Kooperationsprojekt mit der Universität Konstanz und der Technischen Universität München.

Die renommierte Zensur-Forscherin und Data-Science-Expertin Prof. Margaret Roberts wird gemeinsam mit der Universität Konstanz und der Technischen Universität München die intransparenten Moderationsverfahren von Social-Media-Plattformen analysieren. Dabei geht es vor allem um den Umgang mit Falschinformationen und Hassbotschaften und zugleich um den Schutz der Meinungsfreiheit. Finanziert über den Max-Planck-Humboldt-Forschungspreis 2022 wird die an der University of California, San Diego, lehrende Politologin sich dieses für die Demokratien außerordentlich bedeutsame Thema vornehmen. Mit dem Preis ist eine Förderung von rund 1,5 Millionen Euro verbunden.

Politikwissenschaftler Nils Weidmann ist Konstanzer Kooperationspartner

Margaret Roberts bildet dafür mit Nils Weidmann, Professor für Politikwissenschaften an der Uni Konstanz, und Yannis Theocharis, Professor für Digital Governance an der Technischen Universität München, eine gemeinsame Forschungsgruppe. Das Projekt ist zunächst auf fünf Jahre ausgelegt. Die Preisvergabe ist am 3. November 2022 in Berlin.

Die Preisträgerin sagte: „Die Moderation von Inhalten ist auf Social-Media-Plattformen allgegenwärtig. Diese schreiben vor, welche Inhalte auf ihren Plattformen erlaubt sind und welche nicht. Die Art und Weise, wie Inhalte moderiert werden, ist jedoch oft recht undurchsichtig und die Nutzer sind oft verwirrt darüber, welche Inhalte entfernt werden und warum.“

In ihren bisherigen, vielbeachteten Forschungsarbeiten hat die Politikwissenschaftlerin aufgedeckt, wie der chinesische Staat Informationstechnologien zur Zensur einsetzt. Ihre innovativen Analysewerkzeuge will sie nun mit ihren deutschen Forschungspartnern auf Social-Media-Konzerne anwenden und deren Verhalten analysieren. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über die Mechanismen der Inhaltskontrollen aufzuklären und damit mögliche gesellschaftsschädliche Entwicklungen sichtbar zu machen.

Zur Preisträgerin

Margaret Roberts studierte Internationale Beziehungen und Wirtschaft an der Stanford University und schloss dort zudem einen Master in Statistik ab. 2014 promovierte sie an der Harvard University in Staatswissenschaften bei Gary King, einem weltweit führenden Spezialisten für quantitative Methoden. Sie ist derzeit Professorin im Department für Politikwissenschaft und am Halıcıoğlu Data Science Institute der University of California, San Diego. Außerdem ist sie Co-Leiterin des dortigen China Data Lab am 21st Century China Center.

Zum Max-Planck-Humboldt-Forschungspreis

Die Förderauszeichnung wird von der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert. Zielgruppe sind im Ausland tätige Forscherinnen und Forscher, die sich durch herausragendes Zukunftspotenzial auszeichnen. Das Preisgeld dient dazu, innovative und risikoreiche Forschung zu ermöglichen und neue Forschungsformate zu entwickeln. Der Preis wird jährlich abwechselnd auf den Gebieten der Natur- und Ingenieurwissenschaften, der Lebenswissenschaften und der Geistes- und Sozialwissenschaften verliehen.

Faktenübersicht:

  • Max-Planck-Humboldt-Forschungspreis 2022 für Prof. Margaret Roberts, Kooperationspartnerin der Universität Konstanz
  • Projekt analysiert das Verhalten von Social-Media-Plattformen, insbesondere geht es um den Umgang mit Falschinformationen und Hassbotschaften und den Schutz der Meinungsfreiheit
  • Kooperationsprojekt der Professorin im Department für Politikwissenschaft und am Halıcıoğlu Data Science Institute der University of California mit der Universität Konstanz und der Technischen Universität München
  • Mit dem Preis ist eine Förderung von rund 1,5 Millionen Euro verbunden
  • Preisverleihung findet am 3. November 2022 in Berlin statt.