Prof. Dr. Brigitte Rockstroh (rechts) beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) in Leipzig, wo sie gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Frese (links) für ihr Lebenswerk geehrt wurde. In der Mitte Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm, die Präsidentin der DGPs.

Doppelte Auszeichnung

Die Konstanzer Psychologin Prof. Dr. Brigitte Rockstroh wurde innerhalb einer Woche mit zwei bedeutenden Preisen für ihr wissenschaftliches Lebenswerk geehrt.

Die Konstanzer Psychologin Prof. Dr. Brigitte Rockstroh wurde innerhalb einer Woche mit zwei bedeutenden Preisen für ihr wissenschaftliches Lebenswerk geehrt. Nachdem sie bereits am 19. September 2016 beim 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) in Leipzig ausgezeichnet wurde, erhielt sie am 24. September 2016 bei der 56. Jahrestagung der Society for Psychophysiological Research (SPR) in Minneapolis (USA) den „Distinguished Contributions to Psychophysiology Award”. Brigitte Rockstroh ist seit 1990 Professorin für Klinische Psychologie an der Universität Konstanz. Seit 2002 leitet sie die Forschungsstation der Universität Konstanz am Zentrum für Psychiatrie Reichenau.

Mit der „Ehrung für das wissenschaftliche Lebenswerk“ werden angesehene Mitglieder der DPGs ausgezeichnet, „deren wissenschaftliches Werk und deren wissenschaftlichen Aktivitäten Forschung und Lehre im Fach Psychologie über einen langen Zeitraum hinweg nachhaltig beeinflusst haben und weiterhin noch beeinflussen“, wie es in der Laudatio heißt. Brigitte Rockstroh habe mit ihrer herausragenden Forschung an der Schnittstelle von Klinischer Psychologie und Neuropsychologie vielbeachtete Beiträge zum Verständnis von Hirnfunktionen bei psychischen und neurobiologischen Störungen geleistet und Grundlagen für die Entwicklung von Interventionsprogrammen gelegt.

Ihre Forschung sei charakterisiert durch die innovative Anwendung neurobiologischer Methoden auf psychologische Fragestellungen, mit der sie das Potential der Verknüpfung von Grundlagenund Anwendungsforschung seit vielen Jahren aufzeige und weiterentwickle. Ihre Arbeiten seien von hoher Qualität geprägt. Außerdem sei ihr wissenschaftliches Lebenswerk für die Belange der Öffentlichkeit und Gesellschaft von großer Bedeutung.

Die Society for Psychophysiological Research ist die größte internationale Fachgesellschaft für psychophysiologische Forschung. Sie wurde 1960 gegründet und hat weltweit über 800 Mitglieder. Ihr Ziel ist die Förderung von Forschung zum Zusammenhang physiologischer und psychologischer Aspekte des Verhaltens. Brigitte Rockstroh ist seit 1978 Mitglied und das zweite deutsche Mitglied der Society, die die ehrenvolle Auszeichnung des „Distinguished Contributions to Psychophysiology Award” erhält. Auch hier wies die Würdigung auf die Forschung von Brigitte Rockstroh zur Veränderbarkeit menschlicher Gehirnprozesse durch Lernen hin, die sie zusammen mit Prof. Dr. Thomas Elbert in Konstanz durchführte und die sie auf Therapie und Rehabilitation neurologi-scher und psychiatrischer Störungen anwendete.

Hervorgehoben wurde ebenfalls in den Begründungen beider Auszeichnungen, dass unter dem Mentoring von Brigitte Rockstroh viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgebildet wurden, die heute selbst Professuren im In- und Ausland innehaben.