Der Tanz und das Kino

Presseinformation Nr. 73 vom 11. Juli 2014

Internationale Tagung zum Tanzfilm in Konstanz

Seit Beginn der Filmgeschichte bilden Tanzdarbietungen ein beliebtes Sujet in Kino und Film. In der internationalen Tagung „‚Alles dreht sich...und bewegt sich.‘ Der Tanz und das Kino“ thematisieren Kultur- und Medienwissenschaftler Darstellungsformen tanzender Körper auf und jenseits der Bühne – vom frühen Film bis zum YouTube-Clip. Die von der Universität Konstanz ausgerichtete Tagung wird vom 17. bis 19. Juli 2014 in Konstanz, Hofhalde 1, stattfinden. Ein begleitendes Filmprogramm wird im Konstanzer Zebra-Kino gezeigt.

Die kultur- und filmwissenschaftlich ausgerichtete Tagung strukturiert das breite Feld des Tanzfilms – vom Musical und Musikfilm über den Tanz- und Ballettfilm bis zum Tanzdokumentarfilm – und die verschiedenen Zugangsweisen zum Verhältnis von Film und Tanz. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren die spezifisch filmischen Darstellungsformen tanzender Körper und diskutieren unter anderem die sozialen und politischen Ordnungen, die im Filmtanz zum Ausdruck kommen.

„Der Tanz als Körper- und Raumkunst vereinigt visuelle Attraktion, Disziplin und Schönheit. Der Tanzfilm überführt die Tanzbewegungen durch Kamerapositionierung, -bewegung und Schnitt in eine genuin eigene Form, Rhythmik und Dynamik“, erklärt die Konstanzer Filmhistorikerin Prof. Dr. Ursula von Keitz, Initiatorin der Tagung. „In den Tanzszenen tritt das filmische Erzählen temporär zugunsten des Schauwerts der tänzerischen Bewegung zurück. Filmoperetten und Musicals brechen mit den Grenzen eines realistischen Kinos. Der Tanz erscheint als schönere Form des Gehens, der Gesang als schönere Form des Sprechens“, führt die Medienwissenschaftlerin weiter aus.

In einer öffentlichen Podiumsdiskussion am Freitag, 18. Juli 2014, ab 17.30 Uhr, wird der Bereich des Tanz-Dokumentarfilms vertieft. „Der Tanz-Dokumentarfilm richtet seinen Fokus vor allem auf die Probenarbeit und macht die körperlichen Strapazen der Tänzerinnen und Tänzer als Arbeit sichtbar“, erläutert Ursula von Keitz, die auf dem Podium gemeinsam mit Dr. Cornelia Lund (Universität Hamburg), Katharina Kelter (Universität Hamburg) und Christoph Büttner (Universität Konstanz) diskutieren wird.