Der Applausometer entscheidet

Presseinformation Nr. 138 vom 15. November 2011

„Geistes Slam“ als unterhaltende Wissenschaftspräsentation am Tag der Geisteswissenschaften an der Universität Konstanz

Poetry Slams gibt es seit vielen Jahren, auch Science Slams werden bereits seit einiger Zeit veranstaltet. Am Samstag, 19. November 2011, wird vermutlich zum ersten Mal ein „Geistes Slam“ stattfinden. Als eine Veranstaltung am Tag der Geisteswissenschaften an der Universität Konstanz hat sich die Geisteswissenschaftliche Sektion zusammen mit dem Zukunftskolleg diese neue Form der Darstellung geisteswissenschaftlicher Inhalte ausgedacht. Fünf Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus den Bereichen Philosophie, Geschichte, Medienwissenschaft und Sprachwissenschaft haben maximal acht Minuten Zeit, um ihr Forschungsthema überzeugend vorzustellen und damit nicht zuletzt auch zu unterhalten. Am Ende entscheidet das Publikum per Applausometer, welche Performance es am besten fand.

Moderiert von dem ehemaligen Konstanzer Studierenden Mario Müller vom Improvisationstheater „Theater mit beschränkter Hoffnung“ TmbH stellen sich die drei Frauen und zwei Männer dem Wettstreit. Den Anfang macht Dr. Federica Basaglia mit der Frage: Hat der Mensch einen freien Willen? Die Philosophin antwortet mit Immanuel Kant, der der Ansicht war, der Mensch besitze das Vermögen, absolut frei zu handeln. Im römischen Bürgerkrieg hieß es für griechische Städte ähnlich wie heute: Entweder ihr seid für uns oder gegen uns. Dr. Henning Börm erzählt antike Geschichte einmal anders – von ihrer hässlichen Seite. Eleanor Coghill, PhD, tritt in ihrem Kurzvortrag eine Zeitreise durch den Sprachwandel an. Am Beispiel des Aramäischen, das heute nur noch sehr wenig mit der Sprache gemeinsam hat, die Christus sprach, schildert sie, wie und warum Sprachen voneinander beeinflusst werden. Von einem Telefonspuk berichtet der Medienwissenschaftler Dr. Albert Kümmel-Schnur. Aus dem Telefon windet sich eine lange Zunge. Es ist der Kindermörder Freddy Krueger, der sich nicht an die Regel des Mediums Telefon hält, dass Körper und Stimme beim Telefonieren stets getrennt sind. In der letzten Performance fragt Dr. Eva Smolka: Heute schon eine Katze im Sack gekauft? Die Linguistin erläutert, dass komplexe Wortgefüge mehr bedeuten als die Summe ihrer Einzelteile und geht der Frage nach, wie diese Bedeutungen im Gedächtnis gespeichert und verarbeitet werden.

Die Premiere des „Geistes Slam“ findet in Hörsaal A 704 statt und dauert von 16.45 Uhr bis 18 Uhr.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Voranmeldung ist nicht notwendig.