Debattieren auf großer Bühne

Politikbegeisterte Studierende der Universität Konstanz bilden Delegation bei einer der weltweit größten Model United Nations-Konferenzen

Rund 2.500 Studierende haben sich für die Harvard World Model United Nations (MUN), eine Simulation der Vereinten Nationen, angemeldet. 15 davon bilden die Delegation der Universität Konstanz. Sie reisten gemeinsam mit zwei Delegierten aus Karlsruhe nach Madrid, um vom 18. bis 22. März mit Studierenden aus der ganzen Welt zu debattieren, Lösungsansätze für aktuelle Fragen zu erarbeiten und ein internationales Netzwerk aufzubauen.

„Die Harvard MUN sind die olympischen Spiele der MUN Simulationen“, berichtet Hannes Zehnle, Head der Konstanzer Delegation, die sich aus Studierenden der Rechtswissenschaft, der Informatik und der Politik- und Verwaltungswissenschaft zusammensetzt. Die Gruppe trifft sich regelmäßig im Rahmen der United Nations Association (UNA) zu selbstorganisierten Debatten. Vom kleinen Rahmen der Hochschulgruppe ging es nun direkt in den Palacio Municipal de Congresos, um in die Fußstapfen internationaler PolitikerInnen zu treten.

In Zweierteams bekamen die Delegierten ein Land, ein Thema und ein Komitee zugeteilt. Diese Rolle nehmen die Studierenden als „Vertreter“ des jeweiligen Landes bei der Konferenz ein und treten in den Dialog mit anderen Teilnehmenden, um so die Vereinten Nationen zu simulieren. Hannes und sein Mitstreiter Vincent beispielsweise repräsentieren die Delegation aus Belgien im Menschenrechtsrat zum Thema „Climate Change Induced Migrants“. Er lerne in erster Linie viel über das Land, das er vertritt, erzählt Hannes Zehnle. Um die eigenen Alliierten und die Schwachstellen des Gegenübers zu identifizieren, informiere er sich aber auch über alle anderen Länder.

Die Teilnehmenden, die besonders überzeugend und selbstbewusst argumentieren, werden ausgezeichnet. „Wir haben den Anspruch an uns selbst, dass wir eine gute Rolle spielen und uns aktiv einbringen; der soziale Aspekt dieser Veranstaltung ist aber natürlich genauso wichtig“, so Hannes Zehnle und betont die einmalige Chance, Menschen aus 190 Nationen an einem Ort anzutreffen. Neben den Debatten findet auch ein Programm bestehend aus Gastvorträgen, kulturellem Austausch und Freizeitangeboten statt.