Bild: Luca Grünwald

Austausch beim Nobelpreisträgertreffen

Im Rahmen der 72. Lindauer Nobelpreisträgertagung lud die Universität Konstanz eine internationale Delegation junger Forschender auf den Campus ein.

Das Lindauer Nobelpreisträgertreffen fand in diesem Jahr vom 25. bis 30. Juni statt. 40 NobelpreisträgerInnen und rund 600 NachwuchswissenschaftlerInnen tauschten sich in Podiumsdiskussionen und Vorträgen zu aktuellen Fragestellungen der Physiologie und der Medizin aus. Zwei junge Nachwuchsforschende der Universität Konstanz, die Molekular- und Mikrobiologin Katrin Khakzar sowie die Juristin und Medizinstrafrechtexpertin Dr. Alexandra Windsberger, präsentierten ihre Wissenschaftsprojekte bei einer Forschungsausstellung auf einer Bootsfahrt von Lindau zur Insel Mainau.

Im Anschluss an die Tagung, am Samstag, 1. Juli 2023, kam eine Gruppe von Nachwuchsforschenden aus 15 verschiedenen Ländern in das Centre for Visual Computing of Collectives (VCC) der Universität Konstanz. Das VCC ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum, das sich mit dem kollektiven Verhalten von Tieren und den Mechanismen, die ihm zugrunde liegen, befasst. Begrüßt wurde die Delegation von Rektorin Katharina Holzinger.

Prof. Dr. Liane Wörner informierte über das neugegründete interdisziplinäre Forschungszentrum Centre for Human | Data | Society (CHDS) und betonte dabei vor allem die innovative Kombination unterschiedlicher Fachbereiche. Das CHDS erforscht die komplexe Beziehung zwischen Mensch, Daten und Gesellschaft und will die Prozesse der Datafizierung und Digitalisierung neu definieren. Mit einem transdisziplinären Ansatz untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene Aspekte der Datengesellschaft, darunter medienkulturelle, soziale, rechtliche, politische, psychologische und technische Dimensionen.

Prof. Andreas Gruber, Tenure-Track-Professor im Bereich Angewandte Bioinformatik, gab in seinem Vortrag spannende Einblicke in seine Forschung im Rahmen der angewandten Bioinformatik: personalisierte Medizin und die Analyse medizinischer Daten. Aus dem Blickwinkel der Informatik und Datenverarbeitung schilderte er neue Wege in der Krebsforschung und knüpfte so an das Thema der diesjährigen Tagung an. Prof. Gruber leitet das Labor für Systembiologie und biomedizinische Datenwissenschaft, das datenwissenschaftliche Ansätze entwickelt und anwendet, um die Regulierung der Genexpression im gesunden Körper und bei Krankheiten, insbesondere bei Krebserkrankungen, besser zu verstehen.

In lockerem Ambiente im Stil eines World Cafés hatten die internationalen TeilnehmerInnen im Anschluss an die Vorträge die Möglichkeit, sich mit Prof. Gruber und NachwuchswissenschaftlerInnen der Universität Konstanz auszutauschen: So gaben Dr. Alexandra Windsberger und Dr. Svenja Behrendt Einblicke in ihre Forschung zum Thema Digitalisierung, Datafizierung und Technologisierung aus der Perspektive des öffentlichen Recht, des medizinischen Strafrechts und der Rechtstheorie. Eirliani Abdul Rahman, die an der Harvard University im Bereich der öffentlichen Gesundheit promoviert und derzeit als Stipendiatin an der Universität Konstanz forscht, gab Auskunft zu ihrer Forschung im Bereich Ethik in der Datenverarbeitung. Abgerundet wurde das Programm durch eine Campusführung.