Alles über die Bodenseeregion

Presseinformation Nr. 66 vom 4. Juli 2014

Die an der Universität Konstanz erstellte Bodenseebibliografie verzeichnet den einhunderttausendsten Literatureintrag

Im Juni 2014 wurde der einhunderttausendste Titel elektronisch erfasst: Die 1977 als gemeinsames Projekt der Bibliothek der Universität Konstanz und des Vereins für die Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung gestartete Bodenseebibliografie ist rasant gewachsen. Jedes Jahr kommen im Schnitt zweitausendfünfhundert neue Titel von Büchern und Artikeln hinzu, die sich inhaltlich mit Themen, Orten und Personen des Bodenseeraumes befassen. Angesichts des 600-jährigen Jubiläums des Konstanzer Konzils rechnet Günther Rau, der an der Universität Konstanz für die Bodenseebibliografie zuständige Bibliothekar, mit einer Vielzahl an neuen Büchern und Aufsätzen zum spätmittelalterlichen Großereignis.

Das Stichwort „Konstanz“ liefert bereits jetzt auf Mausklick mit rund achteinhalbtausend Titeln die meisten Literaturnachweise. Die älteste Literatur in der Datenbank stammt mit Johann Jacob Horners „Das Leben und die Charakteristik Alexander Trippels von Schafhausen“ aus dem Jahr 1808. Beim Namen Martin Walser erscheinen die bibliografischen Angaben von rund 750 Büchern, Aufsätzen und Zeitschriftenartikeln, die zum Autor aus Wasserburg am Bodensee und seinem Werk herausgekommen sind. Der Flussbarsch Egli kann immerhin noch auf 27 Literaturangaben verweisen. Über die Funktion Ergebnisanalyse ist zu erfahren, dass der im 14. Jahrhundert wirkende Konstanzer Mystiker Heinrich Seuse immer noch international erforscht wird. So ist der bislang letzte Aufsatz 2013 in einer bei Oxford University Press verlegten Zeitschrift erschienen.

„Die Bodenseebibliografie ist für alle, die über den Bodensee forschen, erste Literaturquelle“, so Günther Rau. Der bibliografische Bestand umfasst sämtliche Regionen, die an den Bodensee und den Rhein angrenzen: Die Landkreise Konstanz, Ravensburg und Lindau, den Bodenseekreis, den Raum Pfullendorf, das Land Vorarlberg in Österreich, das Fürstentum Liechtenstein, die Schweizer Kantone Appenzell, Thurgau, Schaffhausen und den größten Teil des Kantons St. Gallen.

Im Jahr 2013 wurden 6.215 Suchanfragen gezählt. Zur Nutzerschaft gehören neben dem wissenschaftlichen Personal und den Studierenden auch Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie interessierte Laien. Was 1977 mit einer jährlich gedruckten Bibliografie anfing, präsentiert sich seit dem Jahr 2000 ausschließlich in der digitalen und frei zugänglichen Form der Euregio-Bodensee-Datenbank im Internet. Die Daten wurden 2007 Bestandteil der Datenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes. Über diese Plattform kann die Literatur mit dem entsprechenden Standortnachweis recherchiert werden, sofern sie nicht ohnehin in elektronischer Form als Volltext vorliegt, was einen Besuch in der entsprechenden Bibliothek überflüssig macht. Rund 3.100 Titel können bislang im Volltext heruntergeladen werden. „Der nächste Schritt wird sein, das Projekt ‚Digitalisierung von Bodensee-Zeitschriften’ einzubinden und voraussichtlich im Laufe des Jahres für etwa fünfzehntausend weitere Zeitschriftenartikel den Direktzugriff auf den Volltext möglich zu machen“, so Oliver Kohl-Frey, der stellvertretende Leiter der Bibliotheksdienste der Universität Konstanz.

Über Datenbankabfragen, systematische Auswertungen von Zeitschriften, Tipps von Fachkollegen, aber beispielsweise auch über persönliches Durchstöbern von Büchertischen in Buchhandlungen recherchiert Günther Rau, der fast von Beginn an für die Euregio-Bodensee-Datenbank zuständig ist, nach neuer oder bisher übersehener Literatur zum Bodenseeraum von 1800 bis heute.

Der Zugriff auf die Euregio-Bodensee-Datenbank ist unter swb.bsz-bw.de/DB=2.319/ oder www.ub.uni-konstanz.de/region/euregio-bodensee-datenbank möglich.