[hsp.kn] HelferHerzen-Preis für Konstanzer HochschulsportlerInnen

Behinderte und Nicht-Behinderte trainieren gemeinsam Beim Konstanzer Verein KoRolli e.V. wird Inklusion gelebt. Dafür gab es eine Auszeichnung fürs ehrenamtliche Engagement.

Jeden Dienstagabend treffen sich in der Uni-Sporthalle die Mitglieder des KoRolli-Vereins und machen Sport. Das Besondere daran: Hier trainieren Rollstuhlfahrer und "Fußgänger" gemeinsam. Seit 1990 existiert der Verein, in dem sich vom querschnittgelähmten Rentner bis hin zu kleinen Kindern die unterschiedlichsten Menschen begegnen, miteinander Spaß haben und Freude an der Bewegung teilen. Die Chance zum gemeinsamen Training schätzen die gehbehinderte Dorle Schüle und ihr Mann Rainer aus Sipplingen besonders: "Bei den Korollis gibt es für uns als Ehepaar die Möglichkeit, gleichwertig Sport zu treiben, da auch die Fußgänger im Rollstuhl mitspielen. Wenn ein Partner gehbehindert ist, ist es schwierig etwas zu finden, wo beide sich fördern können und nicht von vornherein klar ist, wer besser ist. Bei den KoRollis findet man das."

Für diese gelebte, ganz selbstverständliche Inklusion wurde der Verein im vergangenen Jahr mit dem dm-Helfer-Herzen-Preis ausgezeichnet. 1000 Euro wanderten in die Vereinskasse. "Davon haben wir unter anderem Reifen und Schläuche für die Rollstühle gekauft. Der Rest ist eine Reserve, wenn wir einen neuen Rollstuhl anschaffen müssen", erzählt der Zweite Vorsitzende Jochen Link. Die Idee zur Bewerbung hatte die Erste Vorsitzende Kerstin Ring. "Ich bin seit 2010 aktiv dabei und was mir besonders gut gefällt ist, dass der Spaß am Spiel im Vordergrund steht. Der Fokus liegt hier auf dem, was der einzelne gut kann und nicht darauf, was er nicht kann." Ob Rollstuhlbasketball, Wheelsoccer, Zirkeltraining, Badminton oder Gymnastik - die Vielfalt des Trainings, das Übungsleiterin Angelika Schneider seit 1999 prägt, geht auf die verschiedenen Bedürfnisse der Teilnehmer ein. "Das ist Inklusion in allen Bereichen. Alle sind KoRollis, jeder einzelne von ihnen. Manche rollen zum Training, andere laufen dorthin, aber spielen tun sie alle gemeinsam. Es ist bunt, mit unterschiedlichen Nationalitäten, mit alten und jungen Sportlern, Fußgängern und Rollstuhlfahrern etc. Das gemeinsame Lachen, der gemeinsame Erfolg, die gemeinsame Zeit, in der Behinderung keine Rolle spielt, führten und führen zu unzähligen Erlebnissen, die unvergesslich sind", wie Angelika Schneider erläutert. Die Abende werden aber auch als Börse über die neuesten Informationen in puncto Hilfsmittel, den Gebrauch des Rollis im Alltag oder auch über gute Urlaubsadressen genutzt. Wer mehr über den Verein erfahren, oder auch Kontakt für einen Trainingsschnuppertermin aufnehmen will, findet alles Wichtige unter www.korolli.de.

Text: Karin Stei

Bild: Wolfgang Schneider