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Antiziganismus: Geschichte, Untersuchung und Ausmaß

Wann
Mittwoch, 24. Januar 2024
15:15 bis 16:45 Uhr

Wo
R513

Veranstaltet von
Referat für Gleichstellung, Familienförderung und Diversity

Vortragende Person/Vortragende Personen:
Philipp Reinhardt

Der Internationale Tag der Bildung, der jährlich am 24. Januar begangen wird, ist von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen worden, um die Bedeutung der Bildung als Menschenrecht und als Grundpfeiler für eine nachhaltige Entwicklung hervorzuheben. Diese besondere Initiative ist Teil der globalen Anstrengungen, Bildung für alle zugänglich und inklusiv zu gestalten.

Soziale Ausgrenzung findet auch und gerade in Bildungseinrichtungen statt, an welchen viele Sinti* und Roma* zum ersten Mal in ihrem Leben mit strukturellem Antiziganismus konfrontiert sind. Doch Schulen und andere Bildungseinrichtungen können auch Orte des Engagements für gleichberechtigte Teilhabe sein. Voraussetzung für Teilhabe ist kritische (Selbst-)Reflexion innerhalb der Bildungseinrichtung.

Um den nach wie vor virulenten Antiziganismus der Gegenwart zu verstehen, ist ein Blick auf die Vergangenheit unerlässlich. Die Geschichte der Sinti* und Roma* in Deutschland, welche von der urkundlichen Ersterwähnung 1407 bis in die Gegenwart reicht, wird Thema des ersten Teils des Vortrags sein. Ein anschließender Theorieteil, soll die historisch immer wieder auftretenden Muster des Antiziganismus analysieren und strukturieren sowie auch die Bildungszugänge für diese Gruppe aufzeigen. Ziel des Vortrags ist eine möglichst fundierte Aufklärung über Antiziganismus, dessen Funktionsweisen und dessen Ausmaß, um demselben entgegenzuwirken.

Kurzbio:


Philipp Reinhardt hat ausgewiesene und außerdem einzigartige Expertise im Themengebiet Geschichte des Antiziganismus und Bildungszugänge für Sinti* und Roma* in Deutschland. Er ist selbst ein deutscher Sinto und vertritt das Projekt „Bildungsbotschafter*innen gegen Antiziganismus“. Innerhalb dieses Projekts hat er zusammen mit Expert*innen den geplanten Vortrag entworfen, ist seit vier Jahren in der Bildungsarbeit aktiv und möchte durch diesen Vortrag nicht nur sein Fachwissen vermitteln, sondern auch dieser Minderheit im akademischen Rahmen Gehör verschaffen. Insbesondere durch Museumsführungen und das Entwickeln von Bildungsmaterial für die gymnasiale Oberstufe hat er sich im Bereich der historischen Bildung Expertise angeeignet. Momentan ist er Student für Mathematik an der ETH Zürich.

Das Projekt Bildungsbotschafter*in ist ein Kooperationsprojekt mehrerer Vereine, aber die federführende Organisation ist in dem Fall der Studierendenverband Sinti* und Roma* (https://studierendenverband-sinti-roma.de/)

Sinti* und Roma* zählen zu den zahlreichen Opfern des Nationalsozialismus in Deutschland und in diesem Zusammenhang möchten wir mit dieser Veranstaltung auch den Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust am 27. Januar begehen.

Organisiert vom Referat für Gleichstellung, Familienförderung und Diversity in Kooperation mit der Hochschulgruppe Café Mondial.

Kontakt: Lana Daudrich, lana.daudrich@uni-konstanz.de