[uniTournament] Simon Diesch auf dem Weg nach Tokio

Unser Spitzensportler Simon Diesch (Jurastudent) macht mit seinem Partner Philipp Autenrieth mit dem 8. Platz bei der Europameisterschaft im Segeln der 470er vor Sanremo einen großen Schritt Richtung Olympia 2020 in Tokio.

Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen euch alles gute für die weitere Qualifikation!
Wer mehr erfahren möchte, lese unter "Weiterlesen" den Newsletter des Teams GER-11 zur EM.

Zunächst aber ging die EM mit gutem Wind und drei Rennen am ersten Tag los. 70 Mannschaften waren dabei, die komplette internationale Spitze - also die gleichen Mannschaften wie im Sommer zur WM.
Die Herren segelten in zwei Gruppen. Mit den Plätzen 15, 7 und 9 kamen wir nicht sofort, aber immerhin am ersten Tag in Fahrt. Am zweiten Tag war Flaute, am dritten ging es erst abends aufs Meer, ein viertes Rennen wurde gesegelt. Wir waren als Fünfte im Ziel - und damit insgesamt auf 17. Die Qualifikationsphase war damit auch schon wieder abgeschlossen, aber die Gold Fleet hatten wir erreicht. Bei den bis dahin gesegelten Wettfahrten war der Wind okay - immer über 12 Knoten.Durchschnittlich 18 Knoten wehten am nächsten Tag, richtig gute Segelbedingungen.

Wir waren schon an der Luvtonne mit den Weltranglisten-Ersten Mathew Belcher/Will Ryan (Australien) 50 Meter vor dem Feld, bauten miteinander den Abstand auf gut 100 Meter aus und waren sogar als Erste an der zweiten Luvtonne. Auf dem Vorwindkurs ins Ziel konnten wir die Australier aber nicht ganz halten, vielleicht eine halbe Bootslänge waren sie vor uns im Ziel. Die ersten Masten waren schon geknickt, die Wettfahrtleitung schickte nach diesem Rennen alle zurück an Land. Gut zwei Stunden wurde gewartet - und dann ging es bei eigentlich unveränderten Bedingungen wieder raus. Draußen aber frischte der Wind nochmal eine Nummer auf: Bei 22 bis 25, in Böen bis gut über 30 Knoten ging es munter über den Parcour. Mehrere Boote kenterten, direkt vor uns ist auch der griechische Bronzemedaillengewinner von Rio baden gegangen. Wir kamen als Sechste ins Ziel - diesmal vor unseren australischen Freunden. ;-)
Tagesbestleistung bedeutete einen Sprung im Gesamtklassement von zehn Plätzen und damit Rang sieben!

Am nächsten Tag wehte es völlig ungebremst. Das Race Committee war zwar hin und wieder draußen, maß sogar 43 bis 44 Knoten - aber segelbar wurde es nicht mehr an diesem Montag. Wir waren also als Siebte im Medal Race. Die Punkte waren recht eng - von Platz zwei bis zehn war rechnerisch alles möglich. Angriff war die Devise.

Tags darauf hieß es zunächst wieder ein paar Stunden warten, diesmal wieder bei Flaute. Als dann nachmittags vier bis sechs Knoten wehten, wurde auch unser Medal Race gestartet. Unser Start war nicht berühmt, aber wir segelten ein solides Rennen, kamen schließlich als Sechste ins Ziel. Da zwei der Teams, die knapp hinter uns lagen, im Medal Race ganz vorne segelten, überholte uns diese in der Gesamtwertung, so dass wir die EM auf Rang acht abschlossen.

Damit können wir sehr zufrieden sein. Da der Starkwindtag das andere deutsche Spitzen-Team, Winkel/Cipra, ziemlich zerzauste, landeten die beiden insgesamt auf Rang 18. Damit haben wir die Ausscheidung für den deutschen Startplatz bei der vorolympischen Testregatta Ende August in Japan voraussichtlich für uns entschieden (hängt noch von der Entscheidung des Olympischen Segel-Ausschusses ab). Die Nominierung erfolgt aber erst noch nach den Meisterschaften der anderen olympischen Klassen. 

Auch wenn Belcher/Ryan bei der EM auf Platz eins segelten, so ging der Titel Europameister an die schwedischen Titelverteidiger Anton Dahlberg und Frederik Bergström, die auf Rang zwei segelten.