Student Engagement
Das amerikanische Konzept des Student Engagement basiert auf der Annahme, dass die Studierenden umso häufiger das Studium abschließen und folglich umso seltener das Studium abbrechen, je mehr Zeit und Energie sie in lernförderliche Aktivitäten investieren. Der Hochschule kommt die Aufgabe zu, die Studierenden dabei bestmöglich zu unterstützen.
Das „Ideale Mindset“ und Rüstzeug der Studierenden
Verhalten
- Zuverlässig/aktiv
- Regeln einhalten
- Anstrengung/Aufmerksamkeit
Akademische Emotion
- Freude/Enthusiasmus
- Zugehörigkeitsgefühl/Zufriedenheit
- Wertschätzung des Lernens
- Motivation/Volition
Kognition
- Auseinandersetzung mit Lerngegenstand
- Metakognitive Strategien
- Das eigene Lernen planen, überprüfen und evaluieren
How to engage ?– Die vier wichtigen Faktoren und Handlungsfelder
Äußere Gegebenheiten für eine unterstützendes Lernumfeld
- Gute Räumlichkeiten
- Gute Medienausstattung
- Digitale Infrastruktur
Angenehmes Lernklima
- Wertschätzung
- Gegenseitiger Respekt
- Positive Beziehung zur Lehrkraft:
- Unterstützung bzw. Begleitung der die Lehrkraft, veränderte Rolle der Lehrenden, Ermöglichen von Autonomie und transparente Vermittlung von Erwartungen
Aktives kollaboratives Lernen
- Ermöglichen von Ko-Konstruktion
- Diskursive Formen der Erarbeitung
- Diskurse und Austausch
- Lernendenzentrierte Arbeitsformen: Gruppenarbeit, Peer Learning,
- Soziales Lernen: Möglichkeiten sich einzubringen oder Initiative zu ergreifen
- Akademische Herausforderung
- Fordern und fördern, aber nicht überfordern
- Aufgaben stellen die authentisch sind, motivieren, Spaß machen und verschiedene Herangehensweisen und Lösungen ermöglichen
- Sinnvolle und relevante Lernaktivität (an die Lebenswelt der Lernenden anknüpfen, eigenverantwortlich und kooperative Bearbeitung ermöglichen
- Verantwortung an Studierende übergeben
Erleben von Kompetenzen
- Erfolgserlebnisse ermöglichen (Lernziele werden erreicht und Herausforderungen gemeistert)
- Der Wert der Arbeit wird deutlich (Das Lösen macht Sinn und die Bedeutung wird ersichtlich)
- Aha-Erlebnisse ermöglichen
- Unterstützung anbieten (Feedback und Schaffolding)
- Förderung von Motivation und Volation und Verminderung von Unlust und Frust
- „Digitale Sozialisation/Identität“ ermöglichen und stärken, „Social Presence“ zeigen
- „Humanisation“ der digitalen Lehre (Beleben der digital unterstützten Lehre)
- Empathische Lerngemeinschaften im digitalen Raum schaffen
- Geeignete Formate nutzen z.B. Inverted/Flipped classroom
Literatur:
Filsecker/Kerres: Engagement as a Volitional Construct: A Framework for Evidence-Based Research on Educational Games (2014)
Meister/Mindt: Mobile Medien im Schulkontext (2020)
Trowler/Trowler: Student Engangement Evidence Summary (2010)
https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=1148634#vollanzeige