Dr. Ulrike Capdepón

Eine zentrale Frage, die unsere Forschung zum Gemeinsinn verbindet, lautet: Wie schreibt sich Erinnerung in den urbanen Raum ein und wie wirkt sich dies auf das Zusammenleben aus? Die Stadt verfügt über ein dichtes Netz von Erinnerungsschichten, die für das gemeinschaftliche Zusammenleben zentral sind. Diese Schichten finden sich nicht nur in ihren Denkmälern, Museen, Gedenkstätten und Monumenten, sondern auch in ephemeren Erinnerungszeichen und Spuren, wie Graffiti, oder auch in ihren Namen. Dabei ist kulturelle Erinnerung immer auch als Antriebsfeder für politische Mobilisierungen und gesellschaftlichen Wandel zu verstehen. Ein Ansatz innerhalb der Gedächtnisforschung, der räumliche, politische und kulturelle Aspekte verknüpft, kann öffentlichen Einschlüssen und Ausschlüssen in der urbanen Repräsentation nachspüren und damit einen Beitrag zur Erforschung von Gemeinsinn und städtischem Zusammenleben leisten.

In ihrer Forschung beschäftigt sich Ulrike Capdepón als kulturwissenschaftlich ausgerichtete Politikwissenschaftlerin mit der gesamtgesellschaftlichen  Auseinandersetzung mit belasteter Vergangenheit und der Frage, welchen Beitrag erinnerungskulturelle Prozesse für den Gemeinsinn leisten können. Ein weiteres Forschungsgebiet sind Menschenrechte und die justizielle Aufarbeitung von Diktatur und Massengewalt. Ihre regionalen Schwerpunkte liegen auf der Iberischen Halbinsel und im südlichen Lateinamerika.

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