Dr. Anna Pollmann

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Bischofsvilla
Otto-Adam-Str. 5
78467 Konstanz

Hauspost: Fach 914
Telefon: +49 7531 88-5813
E-Mail: anna.pollmann@uni-konstanz.de


CV

Anna Pollmann ist Kulturhistorikerin und seit 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt der Universität Konstanz. Gemeinsam mit Christopher Möllmann setzt sie das Projekt „Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts“ um. Sie studierte an der Universität Leipzig und war von 2008–2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am dortigen Leibniz Institut für jüdische Geschichte und Kultur Simon Dubnow. 2017 promovierte sie ebenfalls dort mit der Arbeit „Fragmente aus der Endzeit. Negatives Geschichtsdenken bei Günther Anders“. Danach war sie 2018/19 mit einem Minerva Fellowship der Max Planck Stiftung Post Doc Researcher an der Hebrew University of Jerusalem, wo sie an einem Projekt zu den Vietnam War Crimes Tribunalen arbeitete.

Forschungsschwerpunkte

Ihre Forschungsschwerpunkte sind Intellectual History (nach 1945), moderne jüdische Geschichte, Begriffsgeschichte des 20. Jahrhunderts, Geschichte und Wirkung des Holocaust und Geschichtstheorie.

Aktuelles Projekt

Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ein kritisches Vokabular

Ließe sich die politische und mediale Rhetorik der Bundesrepublik des vergangenen Jahrzehntes auf eine „Zaubervokabel“ bringen, so wäre es wohl die des „gesellschaftlichen Zusammenhalts“. Wie der für das 19. Jahrhundert prägende Bewegungsbegriff des Fortschritts, der das Versprechen ökonomischen Wohlstands, technologischer Entwicklung und politischer Emanzipation bündelte, prägt mit dem „Zusammenhalt“ nun anhaltend eine schillernde Wendung den gesellschaftlichen Diskurs.

Der Fortschrittsbegriff war untrennbar mit der Herausbildung der modernen Gesellschaft und einer Prognose ihrer Bewegungsgesetze verbunden. Die Wendung „Zusammenhalt“ evoziert in ihrer Bildlichkeit dagegen eher Bewahren als Modernisieren, eher Nostalgie als Utopie, eher Immobilisierung als Bewegung. Damit ist sie jedoch nicht nur als sprachliches Komplement zeitlicher, sondern auch räumlicher Dynamik zu verstehen. Sie steht den alltagsweltlichen und wissenschaftlichen Begriffen eines emphatischen wie kritischen Globalisierungsdiskurses entgegen, für den Verkettungen und Ungleichzeitigkeiten ökonomischer, politischer und kultureller Dynamiken und die Überschreitung von Grenzen und Zugehörigkeiten prägend war. Es ist vor allem die bürgerliche Mitte, die als Folge gesellschaftlicher Desintegration an den Zusammenhalt appelliert. In sozialen und politischen Kämpfen wird er kaum zum Bezugspunkt werden. Trotz dieser normativen und milieuspezifischen Ausrichtung verbreitet sich der „Zusammenhalt“ rasant in politischen Handreichungen und politischer Bildung, in akademischen Förderlogiken und als analytische Kategorie.  

Der entstehende Band wird die politisch und medial präsente Semantik vom gesellschaftlichen Zusammenhalt und dessen Gefährdung in verschiedenen Themenfeldern kritisch durchleuchten. In unserem kritischen Vokabular verzichten wir programmatisch darauf, den aktuell so intensiv diskutierten, bildhaften Begriff über andere Großbegriffe wie Integration, Solidarität, Identität usw. einzufangen. Stattdessen möchte der Band über kleinere, konkretere, in alltäglichen Praktiken situierte Schlüsselbegriffe die hegemoniale Rede vom Zusammenhalt von den Rändern erschließen und damit dezentrieren. Uns liegt besonders an den konfliktbeladenen, marginalisierten und figurativen Begriffen der Sozialität, mit denen sich die national und normativ konnotierte Metapher des Zusammenhalts überschreiten lässt. Damit möchten wir die akademische Verbreitung dieser politisch zentralen Semantik des letzten Jahrzehnts, von der wir doch selbst ein Teil sind, zugleich auch unterlaufen.

Publikationsliste

  • Artikel
  • Buch
  • Dissertation
  • Studien- / Abschlussarbeit
  • Tagungsbericht
  • Andere
  • (2023): Jüdische Erfahrung im DDR-Film : Die Defa als Ausgrabungsstätte
    2023a, August 25. Jüdische Erfahrung im DDR-Film : Die Defa als Ausgrabungsstätte. nd. https://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/67800.

    Jüdische Erfahrung im DDR-Film : Die Defa als Ausgrabungsstätte

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    Ein neues Buch von Lisa Schoß untersucht die Darstellung jüdischer Erfahrungswelten in den Filmen der DDR

  • (2023): Den »Gesellschaftlichen Zusammenhalt« dezentrieren : Einblicke in ein kritisches Vokabular von »Schlüsselbegriffen«
    2023c. Den »Gesellschaftlichen Zusammenhalt« dezentrieren : Einblicke in ein kritisches Vokabular von »Schlüsselbegriffen«. Wissenschaftsblog. https://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/67234.

    Den »Gesellschaftlichen Zusammenhalt« dezentrieren : Einblicke in ein kritisches Vokabular von »Schlüsselbegriffen«

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    Parallel zum Entstehen des Buchprojekts »Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts« werden an dieser Stelle von nun an in loser Folge Blogbeiträge zu ausgewählten Begriffen zu lesen sein. Den Beginn wird bald das Schlüsseladjektiv »mehrsprachig« machen, ein Beitrag der Freiburger Sprachwissenschaftlerin Katharina Brizić. Zum Auftakt dieser Reihe geben die Herausgeber:innen der beiden Bände, die 2024 im Göttinger Wallstein Verlag erscheinen werden, hier nun erste Einblicke in Idee und Struktur ihres »kritischen Vokabulars«. 50 Schlüsselbegriffe sind vorgesehen, die sich allesamt durch eine besondere gesellschaftliche Wirkkraft auszeichnen. Ihre Analyse erlaubt es, die verbreitete Rede vom »gesellschaftlichen Zusammenhalt« kritisch zu erschließen. Sie trägt womöglich dazu bei, Kontroversen und Widersprüche in dieser Rede sichtbar zu machen – und damit den »Zusammenhalt« vor allem aus marginalisierten Perspektiven heraus zu dezentrieren.

  • (2023): Verbrannte Finger
    2023b. Verbrannte Finger. jungle.world. https://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/67237.

    Verbrannte Finger

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    Vor den sprichwörtlichen »hot potatoes« hatte Günther Anders keine Scheu. Davon zeugt auch der kürzlich erschienene und bisher unveröffentlichte Briefwechsel des Philosophen – vor allem die Briefe, die er und Theodor W. Adorno sich schickten.

  • (2023): Zusammenhalten? : Widersprüche alltäglicher Beziehungsweisen
    2023e. Zusammenhalten? : Widersprüche alltäglicher Beziehungsweisen. https://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/67235.

    Zusammenhalten? : Widersprüche alltäglicher Beziehungsweisen

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    Kann die Rede vom gesellschaftlichen Zusammenhalt mehr sein als ein politischer Appell, sich angesichts gesellschaftlicher Widersprüche als Teil eines großen Ganzen zu imaginieren? Lässt sich die Rede vom Zusammenhalt in alltäglichen Handlungen und Vorstellungen überhaupt mit Sinn füllen? Was sind die Begriffe, mit denen unterschiedliche Akteur:innen gesellschaftlichen Zusammenhalt fassen? Die Episoden des Podcasts gehen der Frage nach einer Kritik und Transformation gesellschaftlicher Beziehungsweisen in so alltäglichen wie konflikthaften Szenen nach: im Krankenhaus, auf einer Jagdmesse, auf dem Wohnungsmarkt und am Kneipentresen. Diese Orte stehen jedoch allesamt im Kontext politischer, ökonomischer und ethischer Antworten auf die Fragestellung: Wie wollen wir zusammenleben?



    Die Features sind in einer Kooperation des Praxiskurses ‚Geschichte im Radio´ und dem Projekt ,Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts´ an der Universität Konstanz entstanden und wurden durch den Ausschuss Transfer des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

  • Consonni, Manuela; Galland Nord, Philip (Hrsg.) (2023): No Judges, Only Witnesses : Witnessing Genocide in the Vietnam Tribunalʼs Courtroom Setting of 1966–1967
    2023d. No Judges, Only Witnesses : Witnessing Genocide in the Vietnam Tribunalʼs Courtroom Setting of 1966–1967. In M. Consonni & P. Galland Nord (Eds.), Witnessing the Witness of War Crimes, Mass Murder, and Genocide : From the 1920s to the Present: 217–239. Berlin: De Gruyter Oldenbourg.

    No Judges, Only Witnesses : Witnessing Genocide in the Vietnam Tribunalʼs Courtroom Setting of 1966–1967

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    dc.title:

  • Pollmann, Anna; Gerber, Jan; Graf, Philipp (2022): Einleitung: Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein : Europa nach dem Holocaust
    Pollmann, Anna, Gerber, Jan, & Graf, Philipp. 2022. Einleitung: Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein : Europa nach dem Holocaust. In J. Gerber & P. Graf (Eds.), Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein : Europa nach dem Holocaust: 9–22. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

    Einleitung: Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein : Europa nach dem Holocaust

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    dc.title:


    dc.contributor.author: Gerber, Jan; Graf, Philipp

  • Gerber, Jan; Graf, Philipp (Hrsg.) (2022): Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein : Europa nach dem Holocaust
    2022a. Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein : Europa nach dem Holocaust. (J. Gerber & P. Graf, Eds.). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. https://doi.org/10.13109/9783666317361.

    Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein : Europa nach dem Holocaust

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    dc.title:


    dc.contributor.editor: Gerber, Jan; Graf, Philipp

  • Gerber, Jan; Graf, Philipp; Pollmann, Anna (Hrsg.) (2022): Von Zeitgenossen und Menschen : Günther Anders’ Reisen ins Berlin der Nachkriegszeit
    2022b. Von Zeitgenossen und Menschen : Günther Anders’ Reisen ins Berlin der Nachkriegszeit. In J. Gerber, P. Graf, & A. Pollmann (Eds.), Geschichtsoptimismus und Katastrophenbewusstsein : Europa nach dem Holocaust: 201–224. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

    Von Zeitgenossen und Menschen : Günther Anders’ Reisen ins Berlin der Nachkriegszeit

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    dc.title:

  • (2021): Ruins Today : Günther Anders’s Delayed Contribution to the Heidegger Debate in Les Temps Modernes
    2021. Ruins Today : Günther Anders’s Delayed Contribution to the Heidegger Debate in Les Temps Modernes. Journal of the History of Ideas Blog. https://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/67232.

    Ruins Today : Günther Anders’s Delayed Contribution to the Heidegger Debate in Les Temps Modernes

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    dc.title:

  • Pollmann, Anna; Wolfenden, Helen; Nickl, Benjamin; Müller, Chris (2021): Real is not Real Enough
    Pollmann, Anna, Wolfenden, Helen, Nickl, Benjamin, & Müller, Chris. 2021. Real is not Real Enough. https://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/67233.

    Real is not Real Enough

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    Real is not Real Enough is a podcast movie based on the work of the writer and philosopher Günther Anders. California 1941: real war in Europe, fake blood in Los Angeles. Join us as we enter the HOLLYWOOD COSTUME PALACE, where movie magic is made. This audio work is an adaptation of Günther Anders’ remarkable diary “Washing the Corpses of History”. Season Two, Unpacking the Real, introduces you to special guests who take us into conversations that emerge from the podcast audio diary Real is Not Real Enough. Join us as we wonder longer and question further. And remember, always keep it real. Brought to you by Chris Müller, Benjamin Nickl, Helen Wolfenden. Performed by Edgar Eckert. Sound design by Jacob Craig. Visuals by Eric Löbbecke. Find out more: www.goethe.de/ins/au/en/kul/lok/gap.html

  • (2020): Ruinen heute : Günther Anders' nachträglicher Beitrag zur Heidegger Debatte in den Temps Modernes
    2020b. Ruinen heute : Günther Anders’ nachträglicher Beitrag zur Heidegger Debatte in den Temps Modernes. Mimeo. Blog der Doktorandinnen und Doktoranden des Dubnow-Institut. https://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/67239.

    Ruinen heute : Günther Anders' nachträglicher Beitrag zur Heidegger Debatte in den Temps Modernes

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    dc.title:

  • Blume, Dorlis; Boll, Monika; Gross, Raphael (Hrsg.) (2020): Urteil und Wahn : Hannah Arendt, Günther Anders und die atomare Bedrohung
    2020d. Urteil und Wahn : Hannah Arendt, Günther Anders und die atomare Bedrohung. In D. Blume, M. Boll, & R. Gross (Eds.), Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert: 113–122. München: Piper.

    Urteil und Wahn : Hannah Arendt, Günther Anders und die atomare Bedrohung

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  • Weiss, Yfaat (Hrsg.) (2020): Fragmente aus der Endzeit : Negatives Geschichtsdenken bei Günther Anders
    2020a. Fragmente aus der Endzeit : Negatives Geschichtsdenken bei Günther Anders. (Y. Weiss, Ed.). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. https://doi.org/10.13109/9783666310959.

    Fragmente aus der Endzeit : Negatives Geschichtsdenken bei Günther Anders

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    Wie lässt sich Geschichte von ihrem möglichen Ende her begreifen? Der deutsch-jüdische Schriftsteller und Philosoph Günther Anders (1902–1992) ist für seine Deutungen der atomaren Endzeit bekannt. Anna Pollmann rekonstruiert aus Anders’ philosophischen und literarischen Schriften sein negatives Geschichtsdenken von der Genese in den 1930er Jahren bis hin zur Rezeption seiner Endzeitdiagnosen in den neuen sozialen Bewegungen. Das Buch erzählt von der Zerrüttung des Geschichtsbewusstseins im 20. Jahrhundert. Es macht sichtbar, wie sehr sich diese auch in der Form seines Werkes spiegelt. Die Zäsuren von Auschwitz und Hiroshima werden dabei in ihrer jeweils unterschiedlichen Bedeutung für die Grenzen historischen Denkens behandelt. Die Topografie von Andersʼ Emigration und Remigration nachzeichnend, führt die Studie an biografische Stationen wie Paris, Los Angeles, Berlin und Wien und in die ideengeschichtlichen Kontexte seines Geschichtsdenkens.

  • Rauschenberger, Katharina; Steinbacher, Sybille (Hrsg.) (2020): Arbeit am Begriff : Auschwitz, Vietnam und die Kategorie des Genozids
    2020c. Arbeit am Begriff : Auschwitz, Vietnam und die Kategorie des Genozids. In K. Rauschenberger & S. Steinbacher (Eds.), Fritz Bauer und “Achtundsechzig” : Positionen zu den Umbrüchen in Justiz, Politik und Gesellschaft: 252–267. Göttingen: Wallstein Verlag.

    Arbeit am Begriff : Auschwitz, Vietnam und die Kategorie des Genozids

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  • (2019): „Tough on cops, tender in bed“
    2019a. „Tough on cops, tender in bed“. Undercurrents: Forum für Linke Literaturwissenschaft, (12). https://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/67231.

    „Tough on cops, tender in bed“

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    Als vor drei Jahren Yony Leysers queere Doku-Fiktion "Desire will set you free" ihren Teil zur Mythifizierung und Selbsthistorisierung des mittlerweile in-ternational als sexy anerkannten Berlins beitrug, hätte der Titel aufgeladener nicht sein können. Leyser hatte ein vorgefundenes Partymotto Lust macht frei, das er auf einem Flyer gesehen hatte und das auf die Tordurchfahrt von Auschwitz Arbeit macht frei anspielen sollte, in englischer Sprache verfremdet und damit auch auf das „historische Paradoxon der Partystadt Berlin“ hinweisen wollen. Dies war vordergründig ein Spiel mit dem Gegensatz von Arbeit und Desire.

  • (2019): Verdinglichung und Zerstörung : Günther Anders und der Begriff der Geschichte im Jahr 1941
    2019b. Verdinglichung und Zerstörung : Günther Anders und der Begriff der Geschichte im Jahr 1941. Naharaim, 13(1–2): 117–138.

    Verdinglichung und Zerstörung : Günther Anders und der Begriff der Geschichte im Jahr 1941

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    The article discusses the transformation of the concept of History as it can be traced in the writings of Günther Anders. Anders is primarily known as a critique of modern technology specifically of the atomic bomb, which made him a mentor for the first anti-nuclear movement in West-Germany in the late 1950s. His historical thinking was therefore mainly perceived in its post-historic and apocalyptic dimensions. A closer look at his earlier writings reveals not only that his questioning of the modern concept of History began long before the “ontological cesura” of Hiroshima and Nagasaki. The article discusses two unpublished philosophical manuscripts as well as passages from his Californian diaries, both dating from 1940/41 and focussing the concept of progress. To follow his thoughts from two different angles – historical philosophical inquiry (however fragmented) and the literary form of his diary – gives us insight in his specific methodology of writing coined “Gelegenheitsphilosophie”. This specific form between “journalism and metaphysics” enables Anders to review abstract philosophical concepts on the basis of everyday observation. In the crucial year 1941 Anders reviews progress-thought from the perspective of a Hollywood film studio, raising questions of tradition, authenticity and technological progress in cultural production.

  • (2018): Dokumente des "Nichtmisstrauen-könnens" : Der Briefwechsel von Hannah Arendt und Günther Anders
    2018. Dokumente des “Nichtmisstrauen-könnens” : Der Briefwechsel von Hannah Arendt und Günther Anders. Jüdische Geschichte & Kultur : Magazin des Dubnow-Instituts, (2): 56–57.

    Dokumente des "Nichtmisstrauen-könnens" : Der Briefwechsel von Hannah Arendt und Günther Anders

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  • Osterloh, Jörg; Rauschenberger, Katharine (Hrsg.) (2017): Dialog ohne Welt : Täterschaft und moralische Erziehung in Günther Anders’ unveröffentlichtem Holocaust-Fragment "SS-Mann Kohn. Gespräch 1947"
    2017a. Dialog ohne Welt : Täterschaft und moralische Erziehung in Günther Anders’ unveröffentlichtem Holocaust-Fragment “SS-Mann Kohn. Gespräch 1947.” In J. Osterloh & K. Rauschenberger (Eds.), Der Holocaust : Neue Studien zu Tathergängen, Reaktionen und Aufarbeitungen: 173–191. Frankfurt: Campus.

    Dialog ohne Welt : Täterschaft und moralische Erziehung in Günther Anders’ unveröffentlichtem Holocaust-Fragment "SS-Mann Kohn. Gespräch 1947"

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    dc.title:

  • (2017): Sartres’ Eröffnungsrede zur ersten Sitzung des Vietnam-Tribunals (1967)
    2017b. Sartres’ Eröffnungsrede zur ersten Sitzung des Vietnam-Tribunals (1967). Quellen zur Geschichte der Menschenrechte. http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-2-1vp8dxb0mfcbl0.

    Sartres’ Eröffnungsrede zur ersten Sitzung des Vietnam-Tribunals (1967)

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    Jean-Paul Sartre kam bei der Zusammenkunft des Internationalen Tribunals gegen die Kriegsverbrechen in Vietnam (Russell-Tribunal oder Vietnam-Tribunal) in Stockholm vom 2. bis zum 10. Mai 1967 die Aufgabe zu, als Exekutivpräsident die erste Sitzungsperiode zu eröffnen. Das von Bertrand Russell initiierte Tribunal bestand aus linken, zumeist pro-kommunistischen Intellektuellen und Aktivisten, die sich zur Untersuchung und völkerrechtlichen Verurteilung des Vorgehens der Vereinigten Staaten in Vietnam zusammengefunden hatten. Es besaß weder ein völkerrechtliches Mandat noch bestand es aus juristisch oder politisch einflussreichen Personen. Sartre begründet dessen Legitimität aus der »doppelbödigen Wirklichkeit von Nürnberg«. Mit dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg 1945/1946 habe erstmals eine Strafgerichtsbarkeit mit universalem Anspruch seine Tätigkeit aufgenommen, diese jedoch gleich nach dem Ende der Prozesse wieder eingestellt. Das Russell-Tribunal knüpfte in Zeiten der Dekolonisierung und des Kalten Krieges an die »Präzedenz« von Nürnberg und das dort entwickelte menschenrechtlich inspirierte Völkerstrafrecht an. Auch wenn der Menschenrechtsbegriff selbst für die politische Zielsetzung und Rhetorik des Tribunals nicht zentral war, wurde dieser über den Bezug auf (antikoloniale) Selbstbestimmung und die Forderung nach universalen Prinzipien evoziert. Anhand des Vietnam-Tribunals lässt sich zudem eine »transformative Phase gesellschaftlichen Aktivismusʼ« der nun transnational vernetzten Neuen Linken nachvollziehen, die sich in ihrem Protest gegen Kolonialismus und den Nord-Süd-Konflikt verstärkt auf vernachlässigte Kategorien des humanitären Völkerrechts bezog. In der Wahrnehmung und Verurteilung der amerikanischen Kriegsverbrechen in Vietnam zeigte sich zeitlich verschoben eine Verquickung von Deutungsmustern des Zweiten Weltkrieges mit denen des Kolonialismus, vor allem in der Kategorisierung von Massengewalt als Genozid.

  • Engelhardt, Arndt; Fiedler, Lutz; Gallas, Elisabeth; Gordinsky, Natasha; Graf, Philipp (Hrsg.) (2016): Im Modus des Als-Ob : Günther Anders und das postmoderne Denken
    2016. Im Modus des Als-Ob : Günther Anders und das postmoderne Denken. In A. Engelhardt, L. Fiedler, E. Gallas, N. Gordinsky, & P. Graf (Eds.), Ein Paradigma der Moderne : Jüdische Geschichte in Schlüsselbegriffen : Festschrift für Dan Diner zum 70. Geburtstag: 351–374. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

    Im Modus des Als-Ob : Günther Anders und das postmoderne Denken

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