Zur Philosophie Paul Lorenzens

Tagung am 13. Oktober 2011 in Konstanz, Universität Konstanz V1001

Mit seinen Ansätzen zu einer konstruktiven Begründung der Mathematik hatte sich Paul Lorenzen bereits international einen Namen gemacht, als er sich in den 50er Jahren verstärkt Fragen der allgemeinen Sprach- und Wissenschaftstheorie zuwandte. In der Folge setzet er sich verstärkt für Logik, für begriffliches Denken und methodisch geordnetes Vorgehen im philosophischen Diskurs ein, ein Anliegen, das der Erlanger Philosoph Wilhelm Kamlah mit ihm teilte. Aus der Zusammenarbeit der beiden Gelehrten mit so unterschiedlichem Hintergrund erwuchs der Methodische Konstruktivismus in der Philosophie –nach dem Ort seiner institutionellen Wurzeln auch Erlanger Schule genannt.

An der Universität Konstanz wird im Philosophischen Archiv der Universität der Nachlass von Paul Lorenzen verwaltet und die 2009 gegründete Paul-Lorenzen-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Philosophische Archiv sowie wissenschaftliche Veranstaltungen, Publikationen und die Stipendienvergabe auf dem Gebiet der Philosophie und angrenzender Wissenschaften zu unterstützen.

Zur Person Paul Lorenzen:

Paul Lorenzen wurde am 24.03.1915 in Kiel geboren. Er studierte von 1933 bis 1938 Mathematik, Physik, Chemie und Philosophie in Kiel, Berlin und Göttingen und wurde 1938 in Mathematik bei Helmut Hasse in Göttingen promoviert. 1946 erfolgte die Habilitation für Mathematik in Bonn, wo er 1948 eine Dozentur für Mathematik und Geschichte der Mathematik übernahm. Ab 1956 hatte Lorenzen einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Kiel inne. Er wechselte 1962 nach Erlangen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1980 blieb. AB 1967 nutzte er die vorlesungsfreie Zeit zur Wahrnehmung von Gastprofessuren an der University of Texas at Austin, später an der Boston University. Lorenzen starb am 1.10.1994 in Göttingen.

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