Energiesparen an der Universität

Der Krieg in der Ukraine hat uns alle aufgeschreckt. Neben dem unermesslichen menschlichen Leid, das er für die Betroffenen hervorruft, hat der Krieg auch gezeigt, wie abhängig wir von russischen fossilen Energieträgern wie Gas, Öl und Kohle sind. Neben rein klimapolitischen Zielen rückt jetzt der Wunsch nach Energieautarkie und Loslösung der Abhängigkeit von Russland in den Vordergrund der Debatte.

Während viele von uns darauf achten, zu Hause Energie zu sparen, gehen wir oft recht sorglos und unbedarft mit Strom und Heizung im beruflichen Umfeld um. Ein Grund hierfür ist, dass wir keine Rückmeldung über unseren Energieverbrauch in Form einer Heizkosten- bzw. Stromrechnung erhalten. So hat es auch uns überrascht, dass sich der Stromverbrauch des modernen ML-Gebäudes auf ca. 1 Million Kilowattstunden pro Jahr beläuft. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von ca. 250 Haushalten mit vier Personen. Durch einen sorgsameren Umgang mit Energie kann jeder einzelne von uns dazu beitragen, unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern.

Als AG Nachhaltige Entwicklung wollen wir auf der Webseite "Nachhaltiges Handeln" einige Anregungen geben, wie Sie konkret zur Einsparung von Energie an der Universität beitragen können. Während der Effekt, den eine Einzelperson bewirken kann, nur gering zu sein scheint, kann sich das in der Summe von uns allen sehr wohl deutlich bemerkbar machen. Eine Abschätzung ergibt, dass allein den Standby-Verbrauch aller Rechner / Laptops an der Universität ca. dem Verbrauch von 100 vier-Personenhaushalten entspricht. D.h. wenn jeder seinen PC/Monitor abends und am Wochenende aus der Steckdose nehmen bzw. mittels einer schaltbaren Steckdosenleiste physisch ausschalten würde, hätten wir schon eine Menge erreicht. Ähnlich sieht es mit vielen anderen Dingen aus. Häufig wird nicht darauf geachtet, ob das Licht ausgeschaltet, die Temperatur der Heizung höher als nötig gedreht ist, in Seminarräumen die Fenster beim Verlassen zum Lüften länger als nötig offengelassen und gleichzeitig kräftig weitergeheizt wird oder ungenutzte Elektrogeräte weiter am Netz betrieben werden, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Gerade in solchen vermeintlich kleinen Dingen liegt in der Summe dann ein großes Einsparpotenzial, was „nur“ realisiert werden muss und uns ermöglicht die schon jetzt deutlich höheren Energiekosten etwas abzumildern und die Energieabhängigkeit zu reduzieren.

In vielen Fällen sind wir uns gar nicht bewusst, was zu einem hohen Energieverbrauch führt. Die AG Nachhaltige Entwicklung wird sich zusammen mit dem Facility Management der Universität den Energieverbrauch der Universität im Einzelnen genauer anschauen, um Einstellungen zu optimieren, Energiesenken zu identifizieren und zu reduzieren und damit den Energieverbrauch in Zukunft zu reduzieren.

Haben sie weitere Vorschläge für Energiesparmaßnahmen, die sich an der Universität gut umsetzen lassen würden? Gerne nehmen wir diese entgegen und sammeln sie auf der Webseite. Bitte schreiben Sie uns an nachhaltigkeit@uni.kn.


Lassen sie uns gemeinsam den Energieverbrauch der Universität senken – frei nach dem Motto "independent and sustainable.together".
Dr. Hilmar Hofmann, Leiter der Stabsstelle Nachhaltigkeit

Energiespartipps:

  1. Viele Geräte (PCs, wissenschaftliche Anlagen, etc.) laufen an der Universität kontinuierlich durch. Bei einigen ist das sicherlich gerechtfertigt, andere könnten vermutlich ohne großen Aufwand oder Nachteile nachts, am Wochenende oder auch längere Zeit vom Netz getrennt werden.
  2. Viele Geräte verbrauchen auch im Standby Modus noch eine Menge Strom. PCs, Monitore und docking stations haben auch im Ruhezustand weiter einen nicht unbeträchtlichen Verbrauch. Die einfachste Möglichkeit dies abzustellen ist sie an eine Steckdosenleiste mit Schalter zu schließen und diese vor dem Verlassen des Büros abzustellen. Auch sollten die Energiespareinstellungen so gewählt werden, dass bei Inaktivität der PC nach z. B. 15 Minuten in einen Stromsparmodus wechselt. Bildschirmschoner erhöhen dagegen eher den Verbrauch. Genauso sollten möglichst wenige Programme im Hintergrund laufen.
  3. Gerade an der Uni stehen teilweise in Küchenecken und Laboren noch Kühlschränke, die schon viele Jahre alt sind und noch einer Effizienzklasse angehören, die weit weg vom heutigen Standard ist. Generell sollte darüber nachgedacht werden, alte (ineffiziente) Elektrogeräte (Kühlschränke, etc.) gegen neue zu tauschen. Dies gilt übrigens eher nicht für Laptops oder PCs, bei denen eine lange Nutzungsdauer energetisch meist vorteilhaft ist.
  4. Gerade Kühl-(und Gefrier-)schränke im Unibereich werden häufig nicht regelmäßig abgetaut. Dabei verhindert die Bildung von Eis einen effizienten Betrieb. Auch sollten solche Geräte nicht neben Wärmequellen stehen (z.B. Heizung). Meist sollte eine Kühltemperatur von 7°C ausreichen. Jedes Grad tiefer erhöht den Stromverbrauch um einige Prozent. Selbstverständlich ist, dass die Türen eines Kühlschranks/Gefrierschranks möglichst nur kurz geöffnet werden sollten.
  5. Heizkörper sollten frei und sauber gehalten werden. Außerdem gilt, ein Grad weniger im Zimmer reduziert den Wärme-/Energiebedarf um ca. 6 %.
  6. Gerade in Coronazeiten ist ein regelmäßiges Lüften notwendig. Lassen sie dafür die Fenster gerade im Winter nicht durchgängig angewinkelt, sondern führen sie Stoßlüften für 3-5 Minuten durch und drehen sie die Heizkörperventile für die Lüftung runter.
  7. Licht im Raum sollte nur verwendet werden, wenn benötigt. Sollte Ihnen die Beleuchtung in Ihrem Büro zu intensiv sein, fragen Sie den Hausdienst, ob dies reduziert werden kann.