Dies academicus und Uniball

„Wenn man im Jahr „50 Jahre Universität Konstanz“ im Times Higher Education-Ranking ‚150 Under 50‘ der besten Universitäten bis 50 Jahre weltweit Platz 7 erreicht und deutschlandweit Platz 1, dann ist das mehr als ein würdiger Ausklang der ersten fünf Jahrzehnte“, resümierte Ulrich Rüdiger bei seinem Jahresrückblick im Rahmen des Dies academicus. Es war ein erfolgreiches Jahr, das zeigt nicht nur die eindrucksvolle Liste der eingeworbenen Auszeichnungen Konstanzer Universitätsmitglieder. Auch die Jurymitglieder der wissenschaftlichen Preise, die am Dies academicus vergeben wurden, waren sich einig: So viele preiswürdige wissenschaftliche Arbeiten wie in diesem Jahr lagen ihnen noch nie vor. Rektor Ulrich Rüdiger blieb nicht beim Rückblick, sondern gab zugleich einen Ausblick auf die kommende Phase der Exzellenzinitiative, der Exzellenzstrategie. Dass für die volle Förderung künftig zwei Exzellenzcluster anstelle von bislang einem eingeworben werden müssen, sei eine sehr schwierige Ausgangsbedingung für kleinere Universitäten wie die Universität Konstanz, machte Rüdiger deutlich. Die Universität Konstanz sei aber wissenschaftlich und strukturell gut aufgestellt und stelle sich dem Wettbewerb.

Die Architektur des Campus und seine Kunst am Bau spielen im Jubiläumsjahr eine besondere Rolle an der Universität Konstanz, da die Architektur den Reformgedanken der Universität und somit ihren Gründungsgeist widerspiegelt. Diesen Zusammenhang zwischen den Universitätsbauten und dem Reformkonzept thematisierte der Festvortrag der beiden Kunsthistorikerinnen Dr. Anne Schmedding und Dr. Constanze von Marlin, Autorinnen des Kunstbandes „Gebaute Reform. Architektur und Kunst am Bau der Universität Konstanz“, der zum Jubiläum herausgegeben wurde. „Die historischen Universitäten mit ihren hierarchischen und fächerabgrenzenden, auch architektonisch eingeschriebenen Strukturen schienen den neuen demokratischen Geist nicht widerspiegeln zu können“, skizzierte Anne Schmedding die wissenschaftspolitische Situation der 1960er-Jahre und damit der Gründungszeit der Universität Konstanz: „Fast alle Universitätsneugründungen dieser Zeit orientierten sich an Wilhelm von Humboldt und dessen geforderter Einheit von Forschung und Lehre – aber kaum so konsequent wie in Konstanz in ihrem inhaltlichen Konzept und ihrer architektonischen und künstlerischen Gestaltung“, so Schmedding.

Am Samstagabend empfing Rektor Ulrich Rüdiger die Gäste des Universitätsball sichtlich gut gelaunt mit Handschlag: „Schön, dass wieder besonders viele Studierende zum Ball gekommen sind und so viele Freunde der Universität, sowohl aus der Region als auch aus weitem Umkreis“, freute sich Rüdiger. Der Universitätsball mit anschließender Party ist längst eine feste Tradition zu Beginn des Wintersemesters, und die Karten sind begehrt. Die Mensa ist an diesem Tag ein Ballsaal, die Tische sind festlich dekoriert. Auf den Eröffnungstanz zum Walzer des Universitätsorchesters folgten klassische Tänze des Quartetts MANTECA. Wieder gab es einen Roulette-Tisch, bei dem die Einsätze einem guten Zweck dienten: Der Erlös kommt dem Deutschlandstipendium zugute, das leistungsstarke und sozial engagierte Studierende unterstützt – wobei „Seezeit“, das Studierendenwerk, den Gesamterlös verdoppelte. Mit DJ Carnage 23 ging die Party anschließend bis in die frühen Morgenstunden.