‚Räume des Gemeinsinns‛

In den Veranstaltungsreihen fragen wir, welchen Beitrag die sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen bezogen auf die drei Aktionsräume von Gemeinsinn (Gesellschaft – Stadt – Schule) leisten können, um die Krisen unserer Zeit zu erfassen, einzuordnen und Handlungsoptionen zu entwickeln.

Im Sommersemester 2021 hat das Team die „Räume des Gemeinsinns“ von seinen eigenen Forschungsfeldern aus vorgestellt und sich innerhalb des Gemeinsinn-Projekts aus der Perspektive der Nation, des Zusammenlebens in der Stadt und des Sports verortet. 

     Veranstaltungen:

15.04.2021, Prof. Dr. Jan Assmann: Die Zähmung des Menschen zum Mitmenschen. Altägyptische Regeln des guten Zusammenlebens.

Die Grundidee der altägyptischen Kultur war „Ma’at“, was wir mit „Wahrheit, Gerechtigkeit, Ordnung, Eintracht“ umschreiben. Es war das Prinzip einer Kultur, die den frühesten und langlebigsten Staat der Menschheitsgeschichte errichtet hatte, auf der Grundlage einer Idee von „Gemeinsinn“, die Kosmos und Gesellschaft umfasste.

Moderation: JProf. Dr. Christiane Bertram

Der Mitschnitt des Vortrages ist auf YouTube zu finden.

29.04.2021, Dr. Tobias Arenz: Der moderne Sport und seine mündigen Athleten.

Der olympische Sport versteht sich seit seiner Neugründung im Jahr 1894 selbst als „moderner“ Sport, der zur Entwicklung einer „friedlichen Gesellschaft“ beitragen will, die der Menschenwürde verpflichtet ist (Olympische Charta, Prinzip Nr. 2). Auf individueller Ebene ist es dafür nötig, eine ganze „Lebensphilosophie“ auszubilden, die u.a. die Freude an Leistung mit gesellschaftlicher Verantwortlichkeit verbindet (Olympische Charta, Prinzip Nr. 1). Die These des Vortrags lautete, dass die Ausbildung einer solchen Lebensphilosophie eine entschiedene Parteinahme für den „mündigen Athleten“ (Hans Lenk, 1979) verlangt. Ohne den mündigen Athleten kann es keinen Gemeinsinn im Sport geben.

Moderation: Prof. Dr. Jan Assmann

Der Mitschnitt des Vortrages ist auf YouTube zu finden.

06.05.2021, Prof. Dr. Aleida Assmann: Gespaltene Nationen und gegensätzliche Narrative.

Wir haben gegenwärtig sehr viel Anschauung für die Fragmentierung und Spaltung von Nationen. Dabei sind unterschiedliche Ursachen im Spiel, ökonomische und soziale, politische und kulturelle. Ein wichtiger Aspekt, der dabei noch wenig Beachtung gefunden hat, ist die Koexistenz widerstreitender Narrative. Gegensätzliche Perspektiven und Deutungen der eigenen Geschichte können den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Frage stellen und die Nation sprengen.

Moderation: Dr. Tobias Arenz

Der Mitschnitt des Vortrages ist auf YouTube zu finden.

20.05.2021, Dr. Philipp Fraund: Die deutsche Presse und Öffentlichkeit von 1945 bis heute.

In diesem Vortrag wurde gezeigt, wie die deutsche Presselandschaft den Wiederaufbau Deutschlands durchaus kritisch begleitete und wie dies die Öffentlichkeit und die damit verbundenen Debatten sowie auch den Gemeinsinn der BRD bis heute beeinflusst. Dabei wurde nicht so sehr auf einzelne Presseorgane eingegangen, vielmehr wurde in einer Makroperspektive gezeigt, welche Entwicklungslinien für die Entfaltung der Presselandschaft nach 1945 verantwortlich waren.

Moderation: Prof. Dr. Aleida Assmann

Der Mitschnitt des Vortrages ist auf YouTube zu finden.

24.06.2021, JProf. Dr. Christiane Bertram: Transformationen. Ost- und West-Perspektiven auf das geteilte und wiedervereinigte Deutschland

Moderation: Dr. Gruia Badescu 

Der Mitschnitt des Vortrages ist auf YouTube zu finden.

01.07.2021, Dr. Gruia Badescu: Spaces of 'Gemeinsinn': Syncretic place-making in cities of diversity

Moderation: Dr. Philipp Fraund

Der Mitschnitt des Vortrages ist auf YouTube zu finden.

22.07.2021, Dr. Ulrike Capdepón: Umstrittene Erinnerung im urbanen Raum und Gemeinsinn

Moderation: Dr. Gruia Badescu

Der Mitschnitt des Vortrages ist auf YouTube zu finden.

29.07.2021, Dr. Petra Rogge: Für eine neue Ethik des Miteinanders. Streifzüge durch die Welt des Sports.

Gelesen von Prof. Dr. Aleida Assmann

Der Mitschnitt des Vortrages ist auf YouTube zu finden.