Anna Kenter

DAAD-Preis 2016 für Anna Kenter

Der DAAD-Preis für internationale Studierende 2016 ging an Anna Kenter, die ein Parallelstudium der Masterstudiengänge Psychologie und Speech and Language Processing absolviert und als Fast-track-Doktorandin im Forschungsprojekt RiskDynamics arbeitet. Beim VEUK-Neujahrsempfang erhielt sie von Dr. Nani Clow, der Leiterin des International Office, die Urkunde. „Trotz ihrer schweren krankheitsgeprägten Vergangenheit gelang es Frau Kenter, einen hervorragenden Bachelor-Abschluss in Psychologie zu erreichen“, heißt es in der Laudatio auf die 32-Jährige.

Anna Kenter kam 2004 als Au-pair nach Konstanz. Nach einem Jahr holte sie die deutsche Hochschulreife nach und begann an der Universität Konstanz das Studium der Rechtswissenschaft. Mit diversen studentischen Nebenjobs, von Kinderbetreuung über Verkauf bis zur wissenschaftlichen Hilfskraft, hat sie ihren Lebensunterhalt finanziert. Kurz vor dem Abschluss wurde bei ihr ein Hirntumor diagnostiziert, was sie zwang, das Studium zu unterbrechen. Währenddessen begann sie, sich mit der Funktionsweise des menschlichen Gehirns auseinanderzusetzen. „Und im Laufe der Zeit ist aus der Notwendigkeit eine Faszination geworden“, sagt sie heute. Daraus machte sie ein neues Studium. Sie begann, Psychologie zu studieren. Heute lebt sie ihre Faszination weiter und promoviert in der Arbeitsgruppe der Allgemeinen und Biologischen Psychologie unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Schupp.

Ihr gesellschaftliches Engagement hat sie bereits aus Taschkent mitgebracht. Dort leitete und organisierte Anna Kenter ein Streicherensemble. Auch in Konstanz engagiert sie sich musikalisch: nicht nur, dass sie „alles spielt, was Tasten hat, angefangen beim Daumenklavier bis zur Orgel“, sie gehört auch zu den Unterstützern der „Petershauser Orgelkultur“.

Die „Auseinandersetzung mit den Funktionen, Beeinträchtigungen und der Vergänglichkeit des menschlichen Körpers“ hat sie privat geprägt. Anna Kenter ist nicht nur aktive Blutspenderin und Helferin bei den Typisierungsaktionen der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS), sondern setzt sich auch für die Organ-, Gewebe- und Körperspenden ein.