Zum zweiten Mal erfolgreich

Presseinformation Nr. 91 vom 15. Juli 2013

Die Universität Konstanz wird auch für die kommenden fünf Jahre ins Professorinnenprogramm aufgenommen

Nach ihrem Erfolg in der ersten Runde 2008 konnte die Universität Konstanz auch in der zweiten Ausschreibung des Professorinnenprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Länder mit ihrem Gleichstellungsbericht und -konzept überzeugen. Für einen Zeitraum von fünf Jahren können somit bis zu drei neue, mit Frauen besetzte Professuren mit dem Programm kofinanziert werden. Damit verbunden ist eine Fördersumme, die je nach Umsetzung des Programms für jede geförderte Universität bis zu 1,5 Millionen Euro betragen kann. Bei Regelprofessuren werden davon neue Gleichstellungsmaßnahmen finanziert. Hinzu kommen Fördermittel aus dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst (MWK) Baden-Württemberg.

„Wir sind sehr stolz auf unser Abschneiden. Diesen Erfolg verdanken wir einer Gleichstellungs- und Familienpolitik, die von der gesamten Universität getragen wird, und insbesondere der erfolgreichen Arbeit des Referates für Gleichstellung und Familienarbeit.“, erklärt Kanzler Jens Apitz. Er sei optimistisch, dass die Universität somit ihre anspruchsvollen Zielvorgaben erreichen könne. Diejenigen Hochschulen, die bereits in der ersten Runde Fördermittel einwerben konnten, erstellten eine Dokumentation zur Umsetzung des Gleichstellungskonzeptes der ersten Runde und entwickelten neue Schwerpunkte für die kommenden Jahre. Die drei Professuren, die in Zukunft gefördert werden, sollen vornehmlich in Fächern angesiedelt sein, die bisher nur wenige Wissenschaftlerinnen auf Professuren innehaben. Die Mittel sollen dazu beitragen, die so genannte Leaky Pipline zu schließen. Damit ist das Phänomen benannt, dass sich mit jeder Stufe auf der wissenschaftlichen Karriereleiter die Zahl der Frauen deutlich verringert. Falls es sich für das jeweilige Fach, in dem eine solche Professur angesiedelt sein wird, anbietet, soll die geförderte Professur auch Gender in der Lehre stärken.

In der ersten Antragsrunde wurde für zwei Professuren eine Summe von rund 700.000 Euro eingeworbenen. Mithilfe des „Anreizsystems zur Gewinnung von Frauen“, das auf einer Fachtagung des Professorinnenprogramms im Juni 2012 in Berlin zum Best Practice-Beispiel erklärt wurde, konnte der Professorinnenanteil an der Universität Konstanz in den letzten Jahren von 17 Prozent auf 25 Prozent gesteigert werden. Damit liegt Konstanz fünf Prozentpunkte über dem bundesweiten Durchschnitt. Dabei hat auch die aktive Rekrutierung von Wissenschaftlerinnen eine große Rolle gespielt. Wie eine Umfrage ergab, hat die gezielte Ansprache hervorragender Wissenschaftlerinnen einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung des Professorinnenanteils geleistet. Neben dem Instrument der aktiven Rekrutierung zielt die Richtlinie des „wertschätzenden Berufungsmanagements“ unter anderem darauf ab, Transparenz und Chancengleichheit in den einzelnen Verfahrensschritten zu gewährleisten, um mehr Geschlechtergerechtigkeit in Berufungsverfahren zu ermöglichen.

An der zweiten Ausschreibungsrunde beteiligten sich 131 Hochschulen aus allen 16 Bundesländern, 96 Einrichtungen waren erfolgreich, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung bekanntgab. Das BMBF und die Länder fördern mit einem Gesamtvolumen von 150 Millionen Euro im Professorinnenprogramm Erstberufungen auf unbefristete W3-Professuren.