Prof. Dr. Jürgen Osterhammel (links) mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bild: Bundesregierung / Gero Breloer
Prof. Dr. Jürgen Osterhammel (links) mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bild: Bundesregierung / Gero Breloer

Großes Verdienstkreuz mit Stern

Der Konstanzer Historiker Jürgen Osterhammel wurde vom Bundespräsidenten für seinen Beitrag zum gesellschaftlichen Austausch über relevante Zukunftsfragen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt

Der Bundespräsident zeichnet jedes Jahr zum Tag der Deutschen Einheit Menschen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Zu den in diesem Jahr zwölf Frauen und dreizehn Männern, die „sich in herausragender Weise um unser Land verdient gemacht haben“, wie es im Schreiben aus Berlin heißt, gehört auch der Historiker Prof. Dr. Jürgen Osterhammel, der von 1999 bis 2018 Professor für neuere und neueste Geschichte an der Universität Konstanz war. Jürgen Osterhammel erhielt am heutigen Mittwoch, 2. Oktober 2019, im Schloss Bellevue aus den Händen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Die Auszeichnungen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Mut zur Zukunft: Grenzen überwinden“. Jürgen Osterhammel habe sich „als einer der innovativsten deutschen Historiker große Verdienste erworben und trage als Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste zum gesellschaftlichen Austausch über relevante Zukunftsfragen bei. In der Begründung für die Auszeichnung heißt es, Jürgen Osterhammel habe mit seiner Forschung gezeigt, wie sehr es sich auch in der Geschichtswissenschaft lohne, an den tradierten Grenzen des Faches nicht Halt zu machen.

Er habe sein Fach um eine globale Perspektive auf die Welt erweitert, die ein neues Verständnis der historischen und aktuellen globalen Zusammenhänge ermögliche. Dabei gelinge es Jürgen Osterhammel stets, neben den nationalen auch disziplinäre Grenzen zu überwinden und auf diese Weise neue Fragestellungen zu entwickeln. Es sei ein Verdienst des Ausnahmewissenschaftlers, dass er mit seinen vielfach ausgezeichneten Werken wie „Die Verwandlung der Welt“ diesen innovativen Blick auf die Geschichte nicht nur der Fachöffentlichkeit, sondern auch einem großen und internationalen Publikum eröffnet habe.

Neben dem Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste ist Jürgen Osterhammel Mitglied in mehreren Akademien wie der Nationalen Akademie Leopoldina und der British Academy. Zahlreich sind die Auszeichnungen für sein wissenschaftliches Werk. So erhielt er zuletzt 2018 den renommierten internationalen Balzan-Preis im Fachgebiet Globalgeschichte. Wobei Jürgen Osterhammel immer wieder auch als Buchautor gewürdigt wird, der sich in Sachen Wissenschaftsvermittlung an ein breites Lesepublikum wendet. So wurde er 2014 mit dem SigmundFreud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet. 2010 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 2012 den Gerda Henkel- Preis. Seit 2018 ist er Ehrendoktor des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz.

Heute wirkt Jürgen Osterhammel als Distinguished Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS).

Faktenübersicht:

  • Konstanzer Historiker Prof. Dr. Jürgen Osterhammel mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet
  • Auszeichnung für Beitrag des Historikers zum gesellschaftlichen Austausch über relevante Zukunftsfragen
  • Überreicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 2. Oktober 2019 auf Schloss Bellevue in Berlin.