„Zentrum für Chemische Biologie“ eröffnet

Presseinformation Nr. 109 vom 23. September 2013

Universität Konstanz gibt ihrem Forschungsschwerpunkt „Chemische Biologie“ ein räumliches Zentrum

Ein Gebäude, das Grenzen aufhebt: Das neu errichtete „Zentrum für Chemische Biologie“ der Universität Konstanz, das wissenschaftliche Arbeitsgruppen der Lebenswissenschaften zusammenführt, wurde am 23. September 2013 feierlich eröffnet. Der moderne, langgeschwungene Bau an der Nordgrenze des Campus mit eleganter Aluminiumfassade und großflächigen Fensterreihen zeichnet sich dadurch aus, gemeinsame Arbeitsräume für Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Teilgebiete der Lebenswissenschaften zu schaffen und somit die Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg zu vereinfachen. In das Gebäude werden fünf Professuren der Lebenswissenschaften einziehen und zwei Gerätezentren integriert sein – die „Proteomics Facility“ und das „Screening Center“.

Staatssekretär Ingo Rust (Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden Württemberg) übergab gemeinsam mit dem leitenden Baudirektor Thomas Steier (Vermögen und Bau Baden-Württemberg) den Schlüssel für das neue Gebäude an Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der Universität Konstanz. Nach einem Grußwort von Uli Burchardt, Oberbürgermeister der Stadt Konstanz, konnten das Gebäude und seine Arbeitsbereiche besichtigt werden.

Mit dem „Zentrum für Chemische Biologie“ gelingt es der Universität Konstanz, fünf Professuren aus dem Bereich der Lebenswissenschaften an einem Ort zusammenzuführen und dadurch ihrem Forschungsschwerpunkt „Chemische Biologie“ – einer von vier Schwerpunktbereichen der Konstanzer Forschung – auch ein räumliches Zentrum zu geben. Damit stärkt die Universität ein Forschungsgebiet, das an der Schnittstelle zwischen Chemie und Biologie angesiedelt ist und auf der Idee des engen Austauschs zwischen Forschenden beider Disziplinen basiert. Das Zentrum für Chemische Biologie bildet zugleich einen Mittelpunkt für die Promovierendenausbildung der Konstanzer Graduiertenschule Chemische Biologie, die seit 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird.

Das „Zentrum für Chemische Biologie“ wurde vom Stuttgarter Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner mit dem Gedanken konzipiert, offene und kommunikative Strukturen für den Austausch zwischen Naturwissenschaftlern zu schaffen. Arbeitsbereiche sind durch transparente Glasflächen statt durch Beton getrennt; Labore sind jeweils mit zugehörigen Büroarbeitsplätzen kombiniert – entsprechend den Anforderungen der modernen Forschung, in der Labortätigkeit und Computerauswertungen immer stärker miteinander verschmelzen. Zentral platziert sind zwei Infrastrukturplattformen der Universität Konstanz – gemeinsame Gerätezentren, die von allen Forschungsgruppen genutzt werden.

Kunst und Architektur gehen im „Zentrum für Chemische Biologie“ ineinander über. Sehenswert ist vor allem die Brücke, die den Neubau mit dem Hauptgebäude der Universität Konstanz verbindet. Durch die Überlagerung mehrerer Punkt- und Linienmuster auf den Glasflanken der Brücke (der sogenannte Moiré-Effekt) entsteht in der Bewegung der optische Eindruck einer pulsierenden Nabelschnur zwischen „Muttergebäude“ und Neubau – insbesondere nachts, wenn die Brücke beleuchtet ist.

Die Mittel zur Finanzierung des „Zentrums für Chemische Biologie“ wurden vollständig aus einem kompetitiven nationalen Wettbewerb zur Förderung von Forschungsbauten eingeworben. Mit der Idee eines interdisziplinären Forschungszentrums beteiligte sich die Universität Konstanz 2008 an dem Wettbewerb. Das Konzept wurde daraufhin vom Wissenschaftsrat evaluiert und positiv beschieden. Die Gesamtkosten in Höhe von 20 Millionen Euro werden zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte vom Land Baden-Württemberg getragen.


Schlüsselübergabe des „Zentrums für Chemische Biologie“: (von links nach rechts) Bürgermeister Kurt Werner, leitender Baudirektor Thomas Steier, Staatssekretär Ingo Rust, Rektor Prof. Dr. Ulrich Rüdiger und Jens Apitz, Kanzler der Universität Konstanz.