Wolfgang Isers Vermächtnis

Presseinformation Nr. 113 vom 17. Juli 2012

Zur Erinnerung an den berühmten Konstanzer Literaturwissenschaftler Wolfgang Iser findet jedes Jahr rund um seinen Geburtstag ein Vortrag statt. Dieses Jahr hält der Germanist Prof. David E. Wellbery von der University of Chicago, USA, die inzwischen vierte „Wolfgang-Iser-Lecture“. Am Mittwoch, 25. Juli 2012, spricht er um 17 Uhr im Senatssaal (V1001) der Universität Konstanz unter dem Titel „Zum leiblich Imaginären in der Literatur: Goethe, Nietzsche, Musil“. Die Öffentlichkeit ist zu der Veranstaltung, die im Rahmen des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ stattfindet, herzlich eingeladen.

Der Germanist Wellbery gehört noch zum Freundeskreis von Wolfgang Iser, mit dem ihn viele gemeinsame Interessen und Projekte verbinden. Beide zeichnen sich durch ihren hohen intellektuellen Anspruch und ihre Passion zu einer Form der Literaturtheorie aus, die sich nicht voreilig und lebenslang auf eine bestimmte Denkrichtung festlegt.

Wenn Wellbery über „Zum leiblich Imaginären in der Literatur: Goethe, Nietzsche, Musil“ spricht, spielt er auf Isers einflussreiche Theorie des Fiktiven und des Imaginären als grundlegende Bedingungen von Literatur an. Gleichzeitig setzt er sich von seinem Freund ab, indem er nicht das Abstrakte, sondern die körperliche Dimension des Imaginären in den Vordergrund stellt.

Dem Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ ist David Wellbery durch eine überaus produktive transatlantische Zusammenarbeit eng verbunden, die zwischen den Universitäten Konstanz und Chicago regelmäßige Workshops, Tagungen und den Austausch von Doktoranden und Lehrkräften organisiert. 2009 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Konstanz.