Vom Streicherensemble zum Sinfonieorchester

Presseinformation Nr. 145 vom 16. Dezember 2013

Heute vor 40 Jahren gab das Universitätsorchester Konstanz sein erstes Konzert

Das Orchester der Universität Konstanz feiert ein Jubiläum: Am 16. Dezember 1973, auf den Tag genau vor 40 Jahren, gab es sein erstes Konzert. Es fand im Kapitelsaal des Konstanzer Münsters statt. Das Universitätsorchester glich in seinem ursprünglichen Charakter eher einem Streichensemble, das sich am Typus des Kammerorchesters orientierte. Heute ist es ein Sinfonieorchester mit 65 mehrheitlich studentischen Mitgliedern. Das Jubiläumskonzert findet im kommenden Jahr am 3. Februar 2014 im Audimax der Universität Konstanz statt. Geleitet wird das Orchester von Musikdirektor Peter Bauer, der dann außerdem sein 25-jähriges Jubiläum als Leiter des Universitätsorchesters feiern kann.

Die Musikerinnen und Musiker, die sich im Jahr 1973 auf den Aufruf der Konstanzer Cellistin Sibylle Stein, ein Universitätsorchester zu gründen, meldeten, waren keine Studierenden, sondern Konstanzer Laienmusiker. Martin Lange, der damalige Kantor an der Lutherkirche und Leiter des Bachchores Konstanz, übernahm die Leitung des Orchesters. Auf das Gründungskonzert am 16. Dezember 1973 folgte im Sommer 1974 das erste Konzert an der Universität Konstanz. Mit Bartóks „leichten Stücken für Streicher“ wurde der Barock-Charakter des Ensembles vorsichtig in Richtung klassische Moderne erweitert.

Auf Martin Lange (1973 bis 1975) folgten der Kreuzlinger Musiklehrer, Pianist und Cembalist Jörg Engeli (1976 bis 1984), der in Zürich lebende Engländer Howard Griffith (1984 bis 1987), der das Orchester erstmals zu einem nahezu vollständig besetzten Sinfonieorchester ausbaute, der Überlinger Georg Mais (1988 bis 1989) und schließlich Peter Bauer, Musiklehrer an einem Konstanzer Gymnasium, der 1977 bereits den Universitätschor gegründet hatte und ihn seither leitet. Darüber hinaus hatte Peter Bauer vielfältige Funktionen im lokalen und regionalen Musikleben inne, unter anderem als künstlerischer Leiter und Dirigent der „Kammeroper im Rathaushof Konstanz“. 1995 wurde er zum Universitätsmusikdirektor ernannt, 2002 wurde ihm die Verdienstmedaille der Universität Konstanz verliehen.

Das Universitätsorchester erfüllt nicht nur eine kulturelle, sondern auch eine soziale Funktion. Für die Studierenden liefern Konzertreisen und gemeinsame Probewochenenden viele Gelegenheiten des gemeinsamen Austausches. Dabei war und ist das studentische Orchester genauso in der Region unterwegs wie im Ausland. Gastspiele gab es im Kloster Birnau, in Friedrichshafen, Bologna, Grenoble, Kiew, Warschau oder Innsbruck. Peter Bauer legt in seiner konzeptionellen Arbeit Wert darauf, dass die Studierenden auch neue musikalische Erfahrungen machen. „Die jungen Musikerinnen und Musiker sollen Musik und Stilrichtungen kennenlernen, die für sie eine neue kulturelle Erfahrung bedeuten oder bekannte Werke in einen neuen Kontext stellen“, sagt der Orchesterleiter.

Ein weiteres Beispiel dafür wird das Jubiläumskonzert am 3. Februar 2014 im Audimax der Universität sein: Auf Leonard Bernsteins „Divertimento for orchestra“, in dem der amerikanische Komponist fast parodistisch europäische Musikkultur verarbeitet, folgt das tiefgründige Trompetenkonzert „Nobody knows de trouble I see“ von Bernd Alois Zimmermann, einem der wichtigsten Komponisten der Avantgarde der 1950er Jahre. Den Abschluss wird die 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvořák machen. Wie in vielen Konzerten zuvor arbeitet das Universitätsorchester auch bei diesem Konzert wieder mit einem herausragenden Solisten zusammen. Der Trompeter Ferenc Mausz, ARD-Musikwettbewerb-Preisträger 2011, ist einer der drei besten Trompeter, die es derzeit für das Konzert von Zimmermann gibt.


Hinweis an die Redaktionen:

Peter Bauer steht für ein Interview zur Verfügung.