Themen der Politik

Presseinformation Nr. 58 vom 3. Juni 2014

Auf der Jahreskonferenz des „Comparative Agendas Project“ an der Universität Konstanz werden Daten zu Politikthemen in über 15 Ländern diskutiert

Welche Themen erreichen die Aufmerksamkeit der Politik? Und wie funktioniert, daraus folgernd, Demokratie in verschiedenen Ländern? Diesen Fragen gehen im „Comparative Agendas Project“ (CAP) Politikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus ganz Europa, den USA, Israel, der Türkei und Neuseeland nach. Das Netzwerk von Forschern hält in diesem Jahr seine Jahreskonferenz an der Universität Konstanz ab. Vom 12. bis 14. Juni 2014 werden mindestens 70 wissenschaftliche CAP-Vertreterinnen und -Vertreter aus über 15 Ländern an der Universität Konstanz Daten, die daraus entstandenen Publikationen sowie neue Projekte vorstellen. Außerdem sollen zukünftige Kooperationen zwischen den Ländergruppen auf den Weg gebracht werden.

Die Mitglieder von CAP sammeln in ihren jeweiligen Ländern Daten zu themenspezifischer Aufmerksamkeit in der Politik. Die Gesamtheit der Themen ist aufgeteilt in 19 Hauptthemen wie etwa Makroökonomie, Gesundheit, Arbeit, Bildung oder Internationales. Diese sind wiederum unterteilt in über 200 Unterthemen. Die Daten werden anhand von Dokumenten wie Gesetzen, Reden und Regierungserklärungen oder auch Meinungsumfragen gesammelt. Das vergleichende Projekt, das mittlerweile in 18 Ländern sowie aus EU-weiten Dokumenten Daten erhebt, baut auf einem Projekt auf, das von den Professoren Frank R. Baumgartner von der University of North Carolina, USA, und Bryan Jones von der University of Texas, USA, ursprünglich für die USA entwickelt wurde. Die beiden Wissenschaftler werden ebenfalls an der Konferenz teilnehmen.

Die Jahreskonferenz von CAP bildet eine entscheidende Komponente der Zusammenarbeit des Forschungsnetzwerkes. Geleitet werden die einzelnen Länder-Projekte von sogenannten „principal investigators“. Für Deutschland ist dies Prof. Dr. Christian Breunig, Professor für Vergleichende Politikwissenschaft an der Universität Konstanz, der auch die Leitung der Konferenz innehat. Unterstützt wird CAP von der European Science Foundation (ESF), dem European Research Council (ERC) sowie vielen nationalen Fördereinrichtungen und Universitäten.

Die Mitglieder des CAP-Netzwerkes haben seit dessen Entstehen im Jahr 2007 über 100 Artikel in Peer-Review-Zeitschriften, eine beachtliche Zahl an Büchern und annähernd eine Million allgemein zugängliche Daten veröffentlicht. Diese betreffen ein Dutzend Länder und umfassen den Zeitraum von 1911 bis in die Gegenwart.

Die Konferenz wird vom Ausschuss für Forschungsfragen (AFF) an der Universität Konstanz, im Rahmen der Förderung der Internationalisierung an der Universität Konstanz sowie vom Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) an der Universität Mannheim finanziell unterstützt.