Schnittstelle zwischen Entwicklungsforschung und Familien

Presseinformation Nr. 4 vom 17. Januar 2012

Universität Konstanz und PH Thurgau gründen Forschungsnetzwerk zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

Die Möglichkeit, sich als Eltern an Forschung zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu beteiligen und zugleich einen Einblick hinter die Kulissen aktuellster Forschung zu erhalten, gibt das „Konstanzer Interdisziplinäre Netzwerk Kindheit“ (KIND). Dieser Zusammenschluss von Forschungsgruppen der Universität Konstanz und der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG), die sich mit Kindern und Jugendlichen befassen, bündelt Ressourcen und will die Kommunikation mit der Öffentlichkeit erleichtern. Ein wichtiges Ziel ist, allen Familien im Raum Konstanz und Kreuzlingen die Möglichkeit aufzuzeigen, sich an Studien zu Entwicklungsprozessen von Kindern und Jugendlichen zu beteiligen und damit die Forschung aktiv zu unterstützen.

Das Netzwerk KIND ist eine zentrale Schnittstelle zwischen der Entwicklungsforschung für Babys, Kinder und Jugendliche sowie der interessierten Öffentlichkeit, vor allem den Eltern. Der Aufbau einer gemeinsamen Teilnehmerdatenbank für alle beteiligten Forschungsgruppen ist ein wesentliches Anliegen des Forschungsverbunds. Über das Netzwerk und seine Datenbank können die Projektgruppen gezielt Familien, die sich hierzu bereit erklärt haben, zu Studien einladen. Auf diese Weise finden die Forscher passgenaue Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihre Studien und den beteiligten Eltern wird zugleich die Gelegenheit gegeben, nicht nur die Forschung zu unterstützen, sondern auch einen Einblick in relevante Forschungsergebnisse zu erhalten. „Ein ganz wichtiger Punkt: Familien, die sich bei uns anmelden, verpflichten sich zu nichts. Mit der Eintragung in unsere Datenbank erklärt man sich lediglich damit einverstanden, kontaktiert zu werden, wenn eine passende Studie anläuft“, betont Dr. Margarita Stolarova, Leiterin der Konstanzer Arbeitsgruppe „Frühe Kindheit“. Die Daten werden ausschließlich zu Zwecken der Kontaktaufnahme für wissenschaftliche Projekte verwendet und mit höchster Vertraulichkeit behandelt.

Wichtig ist den Forscherinnen und Forschern des Netzwerkes KIND vor allem Transparenz: „Die Studienleiterinnen und Studienleiter sind verpflichtet, die Familien präzise darüber aufzuklären, was genau in den Studien geschehen wird und wofür diese durchgeführt werden. Den Familien steht es selbstverständlich immerzu frei zu sagen: Nein danke“, führt Margarita Stolarova aus. „Die Studien sind spielerisch und altersgerecht aufgebaut, so dass sie für Kinder interessant sind. Meistens machen sie ihnen eine Menge Spaß“, verspricht die Entwicklungsforscherin. Ein Newsletter des Netzwerks informiert die teilnehmenden Eltern etwa zweimal im Jahr über die Ergebnisse abgeschlossener Studien und listet aktuelle Projekte auf.

Kernforschungsbereiche sind zurzeit die sprachliche, motorische sowie kognitive Entwicklung von Säuglingen und Kindern, aber auch die soziale und emotionale Entwicklung im Vorschul- und Grundschulalter sowie die Gesundheitsforschung spielen eine wichtige Rolle. Beteiligt an dem Netzwerk KIND sind insbesondere die Fachbereiche Sprachwissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft sowie Erziehungswissenschaft und empirische Bildungsforschung der Universität Konstanz und der Pädagogischen Hochschule Thurgau. Einen Kernbereich bilden der gemeinsame Master-Studiengang „Frühe Kindheit“ der beiden Hochschulen und das ihm angeschlossene, gleichnamige Kompetenznetzwerk, dem unter anderem das Marie Meierhofer Institut für das Kind in Zürich, die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ulm, die Fachhochschule St. Gallen und die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd angehören.

Weitere Informationen unter: www.kind.uni-konstanz.de