Aleida und Jan Assmann. Copyright: Corinna Assmann

Orden Pour le mérite für Aleida und Jan Assmann

Die Auszeichnung für die Kulturwissenschaftlerin und den Honorarprofessor der Universität Konstanz zählt zu den ehrenvollsten in Kunst und Wissenschaft

Prof. Dr. Aleida Assmann und Prof. Dr. Jan Assmann wurde der Orden Pour le mérite verliehen. Der Orden zählt zu den höchsten Auszeichnungen, mit denen Künstlerinnen und Künstler sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland geehrt werden können. Die emeritierte Kulturwissenschaftlerin der Universität Konstanz sowie der emeritierte Ägyptologe der Universität Heidelberg und Honorarprofessor der Universität Konstanz wurden am 27. September 2020 zugewählt. Das gab die Kanzlerin des Ordens Pour le mèrite für Wissenschaften und Künste, Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard, nun nach Annahme der Wahl durch die Mitglieder bekannt. Verliehen wird die ehrenvolle Auszeichnung am 6. Juni 2021 vom Bundespräsidenten in Berlin. Neben Aleida und Jan Assmann wurde auch der amerikanische Anthropologen Prof. Dr. Michael Tomasello zugewählt.

Jahrzehntelange gemeinsame Forschung
Im Zentrum von Aleida und Jan Assmanns jahrzehntelanger gemeinsamer Forschung steht der Begriff des „Kulturellen Gedächtnisses“, mit dem sie in der kulturwissenschaftlichen Forschung Weichen gestellt haben. Damit ist eine in der Gegenwart entwickelte Erinnerung gemeint, die der Gesellschaft als Orientierungspunkt dient und als offizielle institutionalisierte Form kollektiven Erinnerns identitätsstiftend wirkt. Für ihre wissenschaftliche Arbeit erhielten Aleida und Jan Assmann – neben zahlreichen sehr renommierten Preisen für ihre je individuellen wissenschaftlichen Verdienste – ebenfalls gemeinsam den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2018), den Balzan-Preis (2017) und den Karl-Jaspers-Preis (2017).

Aleida Assmann hatte von 1993 bis 2014 die Professur für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz inne. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Geschichte des Lesens und der Schrift, Menschenbilder – historische Anthropologie, Generationen in Literatur und Gesellschaft, historische Traumata, Kulturwissenschaftliche Gedächtnisforschung und Gedächtnistheorie. Jan Assmann war von 1976 bis 2003 Professor für Ägyptologie an der Universität Heidelberg und ist seit 2005 Honorarprofessor für Kulturwissenschaft und Religionstheorie an der Universität Konstanz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Ägyptische Religion und Literatur in theoretischer und vergleichender Perspektive, Kulturtheorie, allgemeine Religionswissenschaft sowie die Rezeption Ägyptens in der europäischen Geistesgeschichte.

Erster Kanzler des Ordens war Alexander v. Humboldt
Dem Orden gehören 40 deutsche und 40 ausländische Mitglieder an. Die Künstler- und Gelehrtenvereinigung wurde 1842 von Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. gegründet und 1952 von Bundespräsident Theodor Heuss wiederbelebt. Erster Kanzler des Ordens war der Naturforscher Alexander v. Humboldt. Nach Bekanntgabe der Nobelpreise 2020 befinden sich unter den Ordensmitgliedern derzeit zwölf Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger.

Faktenübersicht:

  • Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste für Prof. Dr. Aleida, Kulturwissenschaftlerin der Universität Konstanz, und Prof. Dr. Jan Assmann, Honorarprofessor der Universität Konstanz
  • Die Auszeichnung zählt zu den ehrenvollsten in Kunst und Wissenschaft in Deutschland
  • Ordensverleihung am 6. Juni 2021 vom Bundespräsidenten in Berlin.