Kleine und große Entscheidungen

Presseinformation Nr. 48 vom 6. Mai 2013

Thurgauer Wirtschaftsinstitut führt Online-Studie zum Thema Entscheidungen durch

Das Thurgauer Wirtschaftsinstitut (TWI) an der Universität Konstanz erforscht, wie Menschen sich entscheiden. Anfang Mai 2013 wird sich das TWI mit der Studie „Kleine oder große Geste?“ an Bürgerinnen und Bürger aus Konstanz sowie den beiden Schweizer Städte Kreuzlingen und Rorschach wenden. Die Studie wird online stattfinden. Besonderes Highlight der Studie sind Live-Interaktionen mit anderen Teilnehmern über das Internet.

Jeden Tag treffen wir Hunderte von Entscheidungen: Kaufen oder sparen? Schlemmen oder fasten? Jetzt oder später? Bier oder Wein? Gemeinsam oder getrennt zahlen? Fußball oder Krimi? Diesen oder einen anderen Bewerber einstellen? Das Angebot annehmen oder ablehnen? Geld in Aktien oder Immobilien anlegen? Die Entscheidung selbst treffen oder jemand anderen entscheiden lassen? Entscheidungen betreffen Kleines wie den Kauf eines Brötchens, aber auch Großes wie die Planung eines Eigenheims oder die Karriereplanung. Im Kleinen wie im Großen sind Entscheidungen zentraler Bestandteil unseres Lebens.

Die Städte Konstanz, Kreuzlingen und Rorschach haben dem Thurgauer Wirtschaftsinstitut an der Universität Konstanz für die Entscheidungsstudie „Kleine oder große Geste?“ eine repräsentative Zufallsauswahl von Adressen zur Verfügung gestellt. Diejenigen Einwohner der Städte, die ausgewählt wurden, erhalten einen persönlichen Einladungsbrief mit einem Zugangscode. Mit diesem Zugangscode nehmen die Ausgewählten online an der Studie teil. Sie erleben live und unterstützen spannende, innovative Forschung an der Universität Konstanz. Das TWI präsentiert die Ergebnisse der Entscheidungsstudie „Kleine oder große Geste?“ am 23. Mai 2013 beim diesjährigen Bodensee Wirtschaftsforum in Kreuzlingen.

Die Live-Interaktionen mit anderen Teilnehmern über das Internet haben ihren Grund darin, dass die meisten Entscheidungen in interaktiven sozialen Situationen getroffen werden. Unsere Entscheidungen hängen somit nicht nur von uns selbst ab, sondern auch von den Entscheidungen anderer Menschen. Unsere Entscheidungen hängen ebenfalls davon ab, welche Entscheidungen wir von anderen Menschen erwarten. Zum Beispiel: Wann kaufe ich ein? Möglichst unter der Woche, denn viele entscheiden sich für einen Einkauf am Wochenende. Werden Immobilien am Bodensee gerade stark nachgefragt? Dann sind die Preise sehr hoch, und ich warte noch oder kaufe in einer anderen Region. Lade ich meine Nachbarin ein, mit mir auszugehen? Ich traue mich vielleicht nur, wenn ich halbwegs sicher bin, dass sie die Einladung annimmt. Trinkt meine Begleitung zum Essen Wein? Dann trinke ich auch Wein, und wir bestellen eine Flasche zusammen.

Ein zusätzlicher Anreiz: Pro 100 Teilnehmer werden zehn Gewinner ausgelost. Die Höhe des individuellen Gewinns hängt davon ab, welche Entscheidungen die Teilnehmer in der Studie selbst treffen und wie sich die anderen entscheiden, mit denen die Teilnehmer jeweils interagieren.

Das 2002 gegründete Thurgauer Wirtschaftsinstitut (TWI) ist als An-Institut der Universität Konstanz ein grenzübergreifendes, deutsch-schweizerisches Projekt. Der wissenschaftliche Schwerpunkt des TWI liegt in der experimentellen Wirtschaftsforschung.