Humboldt-Forschungspreisträger zu Gast in Konstanz
Presseinformation Nr. 159 vom 21. Dezember 2011
Forschungsaufenthalt des renommierten Materialwissenschaftlers Prof. Dr. Lennart Bergström an der Universität Konstanz
Der schwedische Physikochemiker und Experte für Nanoforschung Prof. Dr. Lennart Bergström wird einen Forschungsaufenthalt im Rahmen eines Humboldt-Forschungspreises an der Universität Konstanz sowie am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam verbringen. Die schwedisch-deutsche Zusammenarbeit widmet sich der Fundierung der Forschung zur nicht-klassischen Kristallisation von Nanopartikeln. Darüber hinaus ist die Mitwirkung von Lennart Bergström in einem gemeinsamen Lehrbuchprojekt geplant.
Der auf 60.000 Euro dotierte Humboldt-Forschungspreis ermöglicht es hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland, in länderübergreifender Kooperation mit Fachkollegen ein selbst gewähltes Forschungsvorhaben in Deutschland für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen. Jährlich werden bis zu 100 Humboldt-Forschungspreise an Spitzenforscher vergeben, deren Entdeckungen und Erkenntnisse die Wissenschaft nachhaltig vorangebracht haben.
Lennart Bergström, Professor für Materialwissenschaften an der Universität Stockholm, ist insbesondere für seine elementare Forschung zur Stabilität von Nanoteilchen und deren Wechselwirkungen bekannt. Die Arbeiten des Forschers, der sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der anwendungsbezogenen Forschung beheimatet ist, gelten als grundlegend für den Bereich der Nanotechnologie. „Lennart Bergström widmet sich der Aufgabe, die Wechselwirkungen zwischen Nanopartikeln theoretisch zu beschreiben. Diese Überschneidung mit unserem Forschungsschwerpunkt der Nano- und Materialwissenschaften bildet auch den Anknüpfungspunkt, der sich unmittelbar nach Konstanz ergibt“, erläutert der Konstanzer Chemiker Prof. Dr. Helmut Cölfen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Markus Antonietti vom Potsdamer Max-Planck-Institut hatte Cölfen seinen schwedischen Kollegen erfolgreich für den Humboldt-Forschungspreis nominiert.
„In Konstanz verfügen wir über eine sehr große Basis an experimentellen Daten. Wir werden versuchen, diese Datenbasis mit dem theoretischen Wissen von Herrn Bergström zu kombinieren. Das Ziel wird sein, eine Theorie der nicht-klassischen Kristallisation von Nanoteilchen zumindest vorzubereiten“, führt Helmut Cölfen die Forschungszusammenarbeit mit Lennart Bergström aus. Aussichtsreiche Synergien für die schwedisch-deutsche Forschungskooperation sind dabei insbesondere durch das Zusammenspiel mit dem Konstanzer Sonderforschungsbereich 767 „Controlled Nanosystems. Interaction and Interfacing to the Microscale“ zu erwarten. Der kürzlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verlängerte Sonderforschungsbereich untersucht die Wechselwirkungen zwischen Nanoteilchen und ihrer Umwelt, insbesondere in Hinsicht auf den Aspekt ihrer Steuerung.