Große „Petite Messe“

Presseinformation Nr. 42 vom 22. April 2013

Chöre der Universitäten Konstanz und Lyon singen Rossinis Meisterwerk in der Konstanzer Stephanskirche

„Die letzte Todsünde meines Alters“ nannte Rossini ironisch seine „Petite Messe solennelle“. Der Universitätschor führt sie gemeinsam mit dem Choeur de l’École normale supérieur de Lyon am Sonntag, 28. April 2013, um 17 Uhr in der Stephanskirche Konstanz auf. Die Leitung hat Universitätsmusikdirektor Peter Bauer. Ironisch gemeint ist auch der Titel dieses überragenden geistlichen Alterswerkes des populären Opernkomponisten Rossini, das in Wahrheit eine der umfangreichsten und bedeutendsten Messevertonungen der Musikgeschichte darstellt.

Noch vor wenigen Jahrzehnten gehörte die „Petite Messe“ zu den völlig vergessenen Meisterwerken des 19. Jahrhunderts. Sie hat sich jedoch inzwischen Dank ihres melodischen und harmonischen Reichtums und ihres hohen musikalischen Anspruches sowohl im solistischen als auch im chorischen Bereich zu einem der meist aufgeführten oratorischen Werke entwickelt. Die Eigentümlichkeit ihrer originalen Besetzung – lediglich ein konzertanter Klavierpart und ein Harmonium als „Orchesterbegleitung“ – ergibt sich aus der ursprünglichen Bestimmung der Messe für die Privatkapelle einer Pariser Adelsfamilie. Für diese kombinierte Rossini wirkungsvoll das Instrument des Salons mit dem Harmonium, dem Instrument der privaten Andacht.

Bernhard Renzikowski ist Pianist des virtuosen Klavierparts und Begleiter der beiden Chöre sowie der vier Solisten Aurea Marston, Alexandra Paulmichl, Ewandro Cruz-Stenzowski und Axel Humbert. Das Harmonium wird von Nicolas Borner gespielt.

Diese Aufführung der großen „Petite Messe“ ist der zweite Teil einer Kooperation zwischen dem Universitätschor Konstanz und dem Chor der französischen Partneruniversität, der Elitehochschule ENS in Lyon, die im vergangenen Jahr mit der gemeinsamen Aufführung des Mozart-Requiems in Lyon begann.

Vorverkauf in Konstanz bei Buchkultur Opitz (St. Stephansplatz 45. Telefon 07531/1777) und im Eingangsbereich der Universität.