Große Bereicherung

Presseinformation Nr. 20 vom 17. Februar 2014

Nachwuchswissenschaftler der Universität Konstanz mit Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2014 ausgezeichnet

Juniorprofessor Dr. Bent Gebert erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2014. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zeichnet den Literaturwissenschaftler damit für seine Forschung zum Thema Mythos als Wissensform aus. Mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis, der als wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland gilt und der mit jeweils 20.000 Euro dotiert ist, wurden 2014 bundesweit insgesamt zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt. „Meine allerbesten Glückwünsche für diese herausragende Auszeichnung. Die Universität Konstanz schätzt sich glücklich, einen solch hervorragenden Forschenden zu ihrem wissenschaftlichen Nachwuchs zählen zu können. Ganz besonders freut mich, dass Bent Gebert nicht nur als Wissenschaftler eine große Bereicherung für die Universität Konstanz darstellt, sondern auch als überaus engagierter und innovativer Hochschullehrer“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der Universität Konstanz. Die Preisverleihung findet am 12. Mai 2014 in Berlin statt.


Prof. Dr. Bent Gebert

Bent Gebert habe „die mediävistische Mythosforschung erheblich vorangetrieben“, heißt es in der Begründung der DFG zur Preisverleihung. Er widme sich damit einem in die verschiedensten Diskurstraditionen ausgreifenden Themenfeld der Wissenskulturen und der gesamten Wissensforschung. Mittels subtiler Textbeobachtungen zeige er, dass die wachsenden Wissensansprüche spätmittelalterlichen Erzählens dichterische Konsequenzen hätten. „Ich freue mich riesig über den Heinz Maier-Leibnitz-Preis. Das ist ein großer Zuspruch für meine Arbeit, aber auch für den mediävistischen Akzent innerhalb der Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Der Preis eröffnet großartige Möglichkeiten, um mein aktuelles Forschungsprojekt zu ‚Wettkampfkulturen‘ weiterzuentwickeln“, bedankt sich Bent Gebert.

Bent Gebert ist seit 2012 Juniorprofessor an der Universität Konstanz für Deutsche Literatur mit Schwerpunkt Mittelalter. In seinem aktuellen Forschungsprojekt „Wettkampfkulturen. Erzählformen der Pluralisierung in der deutschen Literatur des Mittelalters“, das gleichzeitig sein Habilitationsprojekt ist, geht es um die kulturvergleichende Frage, wie Gesellschaften, die keine symbolischen Konzepte der Diversität oder Pluralität im modernen Sinne ausbilden, dennoch Vielfalt zur Geltung bringen. Neben diesem Forschungsprojekt verfolgt der Heinz Maier-Leibnitz-Preisträger das Lehrentwicklungsprojekt „Wissen im Prozess: Kollaborativ erstellte Online-Publikationen von Studierenden an den Universitäten Freiburg und Konstanz“, für das er 2013 den Instructional Development Award der Universität Freiburg erhalten hat, und leitet den Arbeitskreis „Mittelalterliche Literatur und Schule“.

Bent Gebert kam von der Universität Freiburg nach Konstanz. In Freiburg studierte er von 2001 bis 2007 Neuere deutsche  Literaturgeschichte, Ältere deutsche Literatur und Sprache sowie Philosophie. An der University of Oxford, Großbritannien, absolvierte er zwischenzeitlich den „Master of Studies in European Literature“. 2009 war er Visiting Scholar an der Stanford University, USA. Im Jahr 2011 wurde er an der Universität Freiburg im Fach Ältere deutsche Literatur mit der Arbeit zum Themenfeld „Mythos als Wissensform“ promoviert.

Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis, benannt nach dem Physiker und ehemaligen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wird seit 1977 an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Anerkennung herausragender Leistungen vergeben.